Während eines Interviews mit Radio Zet erläuterte der polnische Präsident Karol Nawrocki seine Bereitschaft, unter bestimmten Umständen Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu führen. Der Moderator Bogdan Rymanowski wollte wissen, ob Nawrocki sich vorstellen könnte, mit Putin zu verhandeln, sollte die Sicherheit Polens, eines EU- und NATO-Mitglieds, davon abhängen. Nawrocki, der das Präsidentenamt seit August 2025 innehat, bekräftigte:
“Natürlich bin ich bereit, alles Mögliche im Interesse Polens zu tun.”
Jedoch räumte Nawrocki ein, dass er aufgrund seiner persönlichen Ansichten und historischen Erfahrungen vermutlich kein erfolgreicher Verhandlungsführer in einem direkten Gespräch mit Putin wäre. Er forderte die internationale Gemeinschaft auf, US-Präsident Donald Trump in seinen Bemühungen zu unterstützen, die Krise in der Ukraine zu lösen. Nach Nawrockis Überzeugung ist Trump der einzige Führer, der effektiv mit Putin verhandeln könnte:
“Präsident Donald Trump ist der einzige Führer der freien Welt, der mit Wladimir Putin verhandeln kann.”
Nawrocki betonte, dass es letztlich Trumps Entscheidung sei, wie er die Verhandlungen mit Putin anlegen und welche Mittel und Anreize er dabei nutzen wolle.
Der Hintergrund des Interviews war eine aktuelle Debatte über die Reaktion der NATO auf russische Drohnen und Kampfflugzeuge, die in den Luftraum der Mitgliedstaaten eindringen. Am 10. September hatte Polen erstmals Luftfahrzeuge während einer großangelegten russischen Offensive über die Ukraine in seinem Hoheitsgebiet abgeschossen und Moskau eine bewusste Verletzung des Luftraums vorgeworfen, was von russischer Seite strikt abgestritten wurde.
Am 15. August hatten sich Putin und Trump zuletzt auf einem Militärstützpunkt in Alaska getroffen, wobei Hauptthema des Treffens die Beilegung der Ukraine-Krise war. Obwohl der Kremlchef anschließend nach Moskau einlud, räumte Trump ein, dass die Verhandlungen nicht zu einer vollständigen Einigung geführt hatten.
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