Die diplomatischen Spannungen zwischen Kolumbien und den USA haben sich weiter verschärft. Am Montag führte der kolumbianische Präsident Gustavo Petro in Bogotá eine Sitzung mit seinen Ministern durch, bei der zwei brisante Themen auf der Agenda standen: Petros Haltung zum Krieg in Gaza und die Annullierung seines US-Visums.
Petro, bekannt für seine linkspolitischen Ansichten, äußerte sich in scharfer Form gegen die amerikanische Regierung unter dem konservativen Präsidenten Donald Trump. Er warf ihr “Dummheit” vor und kritisierte die Verletzung des Völkerrechts durch das Visumsentzug. Mit Bezug auf Trump erklärte Petro entschieden:
“Ich muss nicht schweigen, nur weil der Kriegsverbrecher mächtig ist.”
Des Weiteren appelliert er an die Vereinten Nationen, sich nicht Trumps Willen zu unterwerfen, und beschuldigte die US-Regierung, sich an einem Völkermord zu beteiligen. In einer weiteren deutlichen Aussage merkte er an:
“Wenn Herr Trump weiterhin ein Komplize des Völkermords bleibt, so wie er es jetzt ist, verdient er nichts weniger als eine Gefängnisstrafe, und das Militär sollte ihm nicht gehorchen.”
Petro kündigte zudem das Ende des Freihandelsabkommens mit Israel an und sprach sich für eine Reform des Handelsabkommens mit den USA aus, da dieses laut Petro bereits modifiziert worden sei. Als Begründung für diese drastischen Schritte zitierte er:
“Der Handel steht nicht über dem Leben.”
Der kolumbianische Präsident betonte, dass sein Land diesen Konflikt nicht provoziert habe und sich nicht beugen werde.
In einer Solidaritätsbekundung mit Petro verzichteten mehrere kolumbianische Minister auf ihr US-Visum. Außenministerin Rosa Yolanda Villavicencio war eine der ersten, die diesen Schritt ging. Sie warf der US-Regierung vor, internationale diplomatische Normen zu brechen und Immunität zu missachten. Finanzminister Germán Ávila Plazas sprach von einer “Aggression” gegen Präsident Petro, und Cielo Rusinque, Leiterin des Ministeriums für Industrie und Handel, widerrief ebenfalls ihr US-Visum.
Zuletzt, während der UN-Generaldebatte in New York, nahm Petro an einer pro-palästinensischen Kundgebung teil und kritisierte Israels Vorgehen im Gazastreifen als Völkermord. Er rief die US-Streitkräfte dazu auf, Trumps Regierung den Gehorsam zu verweigern. Das US-Außenministerium reagierte daraufhin mit der Annullierung seines Visums, wobei Petro gelassen reagierte und auf seine italienische Staatsbürgerschaft verwies, die ihm Reisen in die USA ermöglicht.
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