Südkoreanische Aktivisten haben offenbar wiederholt Ballons mit Flugblättern in Richtung Nordkorea geschickt. Laut Bericht der nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA vom 16. Juli wurden frühen Morgen 29 solcher Pakete gefunden. Sie wurden sowohl an der Südgrenze als auch in einigen inneren Gebieten Nordkoreas entdeckt.
Die Entdeckung dieser Ballons löste in Pjöngjang große Verärgerung aus. Kim Yo-jong, die stellvertretende Leiterin der Abteilung für Agitation und Propaganda im Zentralkomitee der Partei der Arbeit Koreas und Schwester des nordkoreanischen Führers Kim Jong-un, äußerte sich dazu. Sie beklagte die signifikanten Unannehmlichkeiten der Bewohner in den betroffenen Gebieten, die man absperren musste. Weiterhin warnte sie, dass Seoul einen “grausigen und teuren Preis” zahlen werde, sollte es solche provokativen Aktionen fortsetzen.
“Es scheint, dass eine Situation herannaht, die wir nicht ignorieren können. Wir erteilen den Verantwortlichen eine strikte Warnung erneut.”
Kim Yo-jong kündigte an, dass, falls Südkorea sein “plumpes und schmutziges Spiel” nicht einstelle, auch Pjöngjang seine Gegenmaßnahmen verschärfen werde.
Zwischen den beiden Ländern kam es bereits Ende Mai zu einem so genannten Ballonkrieg. Nachdem südkoreanische Aktivisten eine Flugblattaktion gestartet hatten, schickte Nordkorea vom 28. Mai bis zum 2. Juni 15 Tonnen Müll in Ballons über die Grenze, darunter Zigarettenstummel, Plastikflaschen, Batterien, Schuhfragmente und sogar Exkremente. Das südkoreanische Verkehrsministerium berichtete, dass diese nordkoreanischen Müllballons den Luftverkehr störten, was zu Umleitungen von Langstreckenflügen aus den USA und Kanada führte.
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