Der US-Präsident Donald Trump plant, heute im Laufe des Tages umfassende Details zu den von ihm vorgeschlagenen Strafzöllen zu enthüllen, die voraussichtlich erhebliche Auswirkungen auf die Europäische Union haben und globale wirtschaftliche Turbulenzen verursachen könnten. Trump hat diesen Tag bereits im Voraus als “Tag der Befreiung” bezeichnet.
Obwohl viele Einzelheiten dieser neuen Zollpolitik noch unbekannt sind, ist vorgesehen, dass sie unmittelbar in Kraft treten. “Die Zölle werden sofort wirksam”, erklärte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt. Die Maßnahmen, die der Präsident im Rosengarten des Weißen Hauses bekannt geben will, könnten die bislang entschiedensten und weitreichendsten Zollaktionen seiner Amtszeit darstellen.
Ein früherer Handelsbeamter aus Trumps erster Amtsperiode teilte Reuters mit, dass Trump wahrscheinlich umfassende Zölle für ausgewählte Länder, allerdings auf einem etwas niedrigeren Niveau, einführen werde. Der Beamte fügte hinzu, dass die Zahl der betroffenen Länder voraussichtlich über 15 liegen werde. Der Finanzminister Scott Bessent betonte zuvor, dass sich die US-Regierung auf diese Länder konzentrieren werde, da sie signifikante Handelsüberschüsse mit den USA aufweisen.
Bessent erklärte am Dienstag, dass diese reziproken Zölle eine “Obergrenze” für die maximalen US-Zölle darstellen würden, denen diese Länder ausgesetzt sind. Zudem könnten diese Zölle reduziert werden, sofern die betroffenen Länder die Anforderungen der US-Regierung erfüllen.
Seit seinem Amtsantritt vor etwa zehn Wochen hat Trump bereits neue Zölle in Höhe von 20 Prozent auf alle Einfuhren aus China verhängt, die im Zusammenhang mit Fentanyl stehen, und die Zölle auf Stahl und Aluminium von 25 Prozent wieder eingeführt. Ebenfalls endet am Mittwoch eine einmonatige Ausnahmeregelung, die die meisten kanadischen und mexikanischen Waren vor einem 25-prozentigen Zoll schützte.
Die Europäische Union hat bereits angekündigt, auf Trumps Zollmaßnahmen mit Gegenzöllen zu reagieren, was zu einem Handelskonflikt führen könnte. Trump behauptet, amerikanische Arbeiter und Hersteller seien jahrzehntelang durch Freihandelsabkommen benachteiligt worden, die Handelsbarrieren reduziert und so zu einem Anstieg des Imports in die USA von einem Volumen von drei Billionen Dollar geführt hätten.
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