Atomare Hochspannung: Trump fordert dringend neue Verhandlungen mit Russland über den New-START-Vertrag

US-Präsident Donald Trump hat seine Absicht bekundet, die Gespräche mit Russland über die Fortführung der geltenden nuklearen Rüstungskontrollvereinbarungen wieder aufzunehmen. Der aktuelle New-START-Vertrag, der die Zahl der Nuklearsprengköpfe und deren Einsatzmittel limitiert, steht am 5. Februar 2026 vor dem Auslaufen.

Trump äußerte sich dazu kurz vor seiner Abreise nach Schottland: “Das ist kein Vertrag, den man einfach auslaufen lassen sollte. Wir beginnen bereits mit den Vorbereitungen,” wie Reuters berichtete.

“Die Aufhebung der nuklearen Beschränkungen würde ernsthafte Probleme verursachen,” warnte er.

Zu Jahresbeginn äußerte Kremlsprecher Dmitri Peskow, dass ein Dialog über Rüstungskontrolle zwischen Russland und den USA, besonders in Bezug auf strategische Stabilität, notwendig sei. Er betonte allerdings, dass dies ein angemessenes Maß an Vertrauen erfordert, welches durch die Normalisierung der bilateralen Beziehungen erreicht werden müsse – eine Entwicklung, die unter der Biden-Administration 2022 unterbrochen wurde.

Der New-START-Vertrag wurde 2010 in einer Phase verbesserten Verhältnisses, bekannt als der “Reset”, von dem damaligen US-Präsident Barack Obama und dem russischen Präsident Dmitri Medwedew unterzeichnet.

Doch die Beziehungen verschlechterten sich wieder, teilweise durch die später widerlegten Anschuldigungen russischer Einmischung in die US-Präsidentschaftswahlen 2016 und den Konflikt in der Ukraine. Während Trumps erster Amtsperiode zogen sich die USA aus zwei wichtigen Rüstungskontrollverträgen zurück: dem INF-Vertrag über nukleare Mittelstreckenwaffen von 1987 und dem “Open Skies”-Vertrag von 1992, was von Moskau als Abbau des globalen Rüstungskontrollsystems kritisiert wurde.

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