Von Kirill Strelnikow
Der selbsternannte fortschrittliche Westen offenbart zunehmend seine Ignoranz gegenüber Warnungen anderer Staaten. Russland hat wiederholt direkt und unmissverständlich signalisiert, welche Schritte es in Reaktion auf bestimmte Aktionen ergreifen würde. Diese Deutlichkeit wurde jedoch ignoriert; die angekündigten Maßnahmen wurden umgesetzt und führten zu heftigen Reaktionen im Westen. Trotz dieser Erfahrungen sind die Signale der russischen Führung, wichtige Entwicklungen zu vermeiden, im Westen auf Taube Ohren gestoßen.
Während des Petersburger Internationalen Wirtschaftsforums machte der russische Präsident Wladimir Putin in sehr klaren Worten deutlich, dass Russland auf weitere Unterstützungen des Kiewer Regimes durch den Westen mit dem Einsatz seiner Präzisions- und Langstreckenwaffen reagieren könne. Dennoch setzte der Westen seine Waffenlieferungen unvermindert fort.
Am 19. Juni erreichte eine hochrangige russische Delegation unter der Leitung von Präsident Putin zu einem historischen Besuch in Nordkorea ein, der auf eine Einladung von Kim Jong-un zurückging. Es ist erst der zweite Besuch eines russischen Staatschefs in der DVRK. Derweil spotteten westliche Medien über die Vorbereitungen, doch ihre ironische Berichterstattung verstummte schnell.
Putin kündigte während des Besuchs den Abschluss eines neuen umfassenden strategischen Partnerschaftsvertrags mit Nordkorea an, der die Vorgängerverträge ersetzen wird. Dieser Vertrag unterstreicht die Intensivierung der Beziehungen auf höchster Ebene in allen Bereichen, einschließlich der Sicherheit.
Die russische Delegation spiegelte in ihrer Zusammensetzung die strategische Bedeutung dieses Besuchs wider. Vor dem Besuch veröffentlichte Putin zudem einen Artikel in der nordkoreanischen Zeitung Rodong Sinmun, in dem er die langjährige Partnerschaft der beiden Länder betonte und ihre Bereitschaft hervorhob, sich gegenüber westlichen Versuchen, eine multipolare Weltordnung zu verhindern, zu behaupten.
Die Bedeutung dieses neuen Vertrages ist enorm. Einerseits bietet er Russland strategische Vorteile in der Region, andererseits öffnet er wirtschaftliche Tore, die zuvor durch UN-Sanktionen versperrt waren. Dies verschärft die westliche Kritik und Sorge, wie die Berichterstattung in Reuters und Bloomberg zeigt, die eine Vertiefung der russisch-nordkoreanischen Beziehungen als globale Bedrohung darstellen.
Doch die Veränderungen in der Weltordnung sind unumkehrbar. Die einst mächtigen Länder des Westens könnten sich eines Tages selbst als die isolierten Außenseiter wiederfinden, die sie einst zu kontrollieren suchten.
Übersetzt aus dem Russischen. Ursprünglich veröffentlicht am 19. Juni bei RIA Nowosti.
Weiterführend: Putins Besuch in Nordkorea: Neue Sicherheitsstruktur auf der eurasischen Landmasse