Auch an diesem Wochenende setzte Nordkorea seine ungewöhnliche Methode der Müllentsorgung fort. Die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete basierend auf Informationen des Generalstabs in Seoul, dass das Land ungefähr 240 Ballons, beladen mit Abfällen, in Richtung Südkorea entsandt habe. Lediglich zehn dieser Ballons erreichten tatsächlich südkoreanisches Territorium und landeten im Norden der Provinz Gyeonggi. Die Quellen zufolge ließ die Führung in Pjöngjang die Ballons aufsteigen, trotz ungünstiger Windverhältnisse.
Gegen 10 Uhr Ortszeit am Sonntag waren dem Vernehmen nach keine weiteren Ballons zu sehen. Die Ladung bestand aus Altpapier und Plastikflaschen, wobei die südkoreanischen Behörden keine gefährlichen Stoffe darin fanden.
Dies markiert die elfte solcher Aktionen Nordkoreas seit Jahresbeginn und die erste derartige Attacke seit zwei Wochen. Als Reaktion auf südkoreanische Flugblattkampagnen begann Pjöngjang damit, Abfall mit Ballons über die Grenze zu schicken. Der erste Vorfall dieser Art wurde am 28. Mai registriert. Seitdem ließ Nordkorea mehr als 3.600 Ballons aufsteigen.
In Reaktion darauf installierte Südkorea erneut Lautsprecher an der Grenze, um Propaganda über diese zu senden und das nordkoreanische Regime zu kritisieren. Laut dem südkoreanischen Verkehrsministerium führten die Ballons zu Beeinträchtigungen im Luftverkehr, einschließlich der Umleitung von Langstreckenflügen aus den USA und Kanada. Ende Juli forderten der südkoreanische Verteidigungsminister Shin Won-sik und sein amerikanischer Amtskollege Lloyd Austin Nordkorea auf, diese Attacken einzustellen. Sie bezeichneten die Vorfälle als Bedrohung für die staatliche Souveränität Südkoreas und als Verletzung des Waffenstillstandsabkommens vom 27. Juli 1953.
Mehr zum Thema – Das Außenministerium in Pjöngjang kündigte als Reaktion auf die US-Politik eine Verstärkung seines Kernwaffenpotenzials an.