Die russische Botschaft in Norwegen hat bekanntgegeben, dass sie auf Druck der norwegischen Regierung ihren diplomatischen Personalbestand erheblich reduzieren wird. Gemäß der Ankündigung der Botschaft werden fortan nur noch zwei Diplomaten im Konsulat tätig sein, und ein weiterer wird auf Spitzbergen eingesetzt. Diese Personalreduktion muss bis zum 17. Oktober abgeschlossen sein. Ein spezifischer Grund für diese Maßnahme wurde jedoch nicht erwähnt.
Die Botschaft teilte mit, dass bereits Vorkehrungen getroffen wurden, um die Fortführung aller Dienstleistungen zu gewährleisten. Dennoch ist der konsularische Empfang in den Generalkonsulaten auf Spitzbergen und in Kirkenes bis auf Weiteres ausgesetzt worden, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtet.
Die Entscheidung, das diplomatische Personal zu verringern, spiegelt die zunehmend angespannten Beziehungen zwischen Norwegen und Russland wider, die sich seit dem Ausbruch des Konflikts in der Ukraine weiter verschärft haben. Bereits im April 2023 hatte Norwegen, ein Mitgliedsstaat der NATO, 15 russische Botschaftsmitarbeiter des Landes verwiesen. Der norwegische Außenminister begründete diesen Schritt damit, dass die Betroffenen in Aktivitäten verwickelt gewesen seien, die mit ihrem diplomatischen Status unvereinbar seien. Als Reaktion darauf wies Moskau zehn norwegische Diplomaten aus.
Zudem beabsichtigt Oslo, entlang der 198 Kilometer langen Grenze zu Russland einen Zaun zu errichten. Die norwegische Justizministerin erklärte, dass dieser Zaun dazu dienen soll, Provokationen und illegale Grenzübertritte zu verhindern. Derzeit existiert an der norwegisch-russischen Grenze lediglich eine 200 Meter lange Barriere, die 2015 errichtet wurde.
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