Das unter norwegischer Flagge segelnde Schiff Oslo Carrier 3 nahm keine russischen Seeleute des im Mittelmeer gesunkenen Schiffes Ursa Major auf, da nach Angaben von Bulkship Management, der Betreibergesellschaft des norwegischen Schiffs, bereits ein anderes Rettungsschiff unterwegs war. Die Koordinationszentrale für Seenotrettung in Cartagena, Spanien, hatte demnach den Entscheid getroffen, wie das Unternehmen mitteilte:
“Die Rettungsleitstelle in Cartagena, die für solche Einsätze in diesem Bereich zuständig ist, instruierte den Kapitän, die in Seenot geratene Besatzung nicht an Bord zu nehmen, da das für die Rettung vorgesehene Schiff sich bereits auf dem Weg befand.”
Des Weiteren erwähnte das Unternehmen, dass das Rettungsboot bei der Oslo Carrier 3 verblieb, bis das zuständige Rettungsschiff sich näherte. Bulkship Management veröffentlichte Fotos von der Rettungsaktion und betonte:
“Das Wetter war gut, und niemand im Rettungsboot war verletzt oder in unmittelbarer Gefahr.”
Am 24. Dezember sank die Ursa Major im Mittelmeer zwischen Spanien und Algerien nach einer Explosion im Maschinenraum. Von den 16 Seeleuten an Bord überlebten 14, zwei gelten als vermisst. Einen Tag nach dem Unglück meldete der Eigentümer des Schiffes, Oboronlogistika, einen Riss auf der Steuerbordseite und sprach von einem möglichen terroristischen Anschlag.
Oboronlogistika berichtete zudem, dass Norwegen die Aufnahme der geretteten russischen Seeleute abgelehnt hatte, basierend auf einer Anweisung der Rettungskoordination. Daraufhin äußerte sich der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, kritisch zum Vorfall:
“Sie sehen, die Unterlassung der Hilfeleistung für Seeleute in Not widerspricht sämtlichen Seerechtskonventionen. Es handelt sich um einen schockierenden Vorfall, der vollständige Kritik verdient.”
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