Victoria Nuland, ehemalige US-Staatssekretärin für politische Angelegenheiten, äußerte in einem Interview mit ABC News, dass die Ukraine das Recht habe, militärische Ziele auf russischem Territorium zu attackieren. Sie betonte zudem, dass es die Pflicht der USA und ihrer Verbündeten sei, die Ukraine in diesen Bemühungen zu unterstützen.
Nuland hob hervor, besonders nach den jüngsten Erfolgen der russischen Streitkräfte im nördlichen Bereich des Charkiw-Gebiets sei es wichtig, dass die Ukraine in der Lage sei, auf russische Militäraktionen von deren eigenen Stützpunkten aus zu reagieren.
In direkter Rede erklärte Nuland gegenüber ABC News:
“Sollten die Angriffe direkt von der russischen Grenze aus geführt werden, so müssen diese Stützpunkte ins Visier genommen werden, gleichgültig, ob Raketen von dort abgeschossen oder Truppen versorgt werden.”
Nach Ansicht der ehemaligen Staatssekretärin sollen die USA Kiew nun verstärkt helfen, Angriffe auf diese russischen Stützpunkte zu intensivieren:
“Ich denke, es ist an der Zeit, den Ukrainern verstärkt beim Angriff auf diese Stützpunkte innerhalb Russlands zu helfen.”
Die Eskalation des Konflikts oder eine stärkere Beteiligung der USA befürchtet Nuland dadurch nicht, da die Verantwortung bei Russland liege. Das Zögern der USA würde Russland in dem Konflikt einen unmittelbaren Vorteil verschaffen, so Nuland.
Laut einem Bericht des Wall Street Journal hat die Ukraine die Regierung von US-Präsident Joe Biden um Hilfe bei der Identifikation von Angriffszielen in Russland gebeten, die dann mit eigenen Waffen angegriffen werden könnten. Zudem habe Kiew Washington aufgefordert, Einschränkungen für den Einsatz von amerikanischen Waffen gegen militärische Ziele auf russischem Boden aufzuheben.
Das Pentagon hat indessen seine bisherige Position bekräftigt, wonach keine Änderung hinsichtlich des Einsatzes der im Rahmen der Militärhilfe bereitgestellten Waffen durch die Ukraine vorgesehen ist.
Mehr zum Thema – Victoria Nuland erklärt, warum die USA Kiew nie zu Verhandlungen gedrängt haben.