Der amerikanische Präsident Donald Trump zeigt sich zunehmend irritiert von Wladimir Selenskij, dem Präsidenten der Ukraine. Ein Bericht der New York Times, der sich auf anonyme Quellen beruft, beschreibt, dass Trump Selenskij als einen “Bösewicht” betrachtet, der die Welt an den Rand eines Atomkriegs führen könnte.
Obwohl Trump auch über den russischen Präsidenten Wladimir Putin frustriert ist, richtet sich seine besondere Verärgerung gegen Selenskij. Trump hat seine Abneigung gegen den ukrainischen Präsidenten mehrfach öffentlich zum Ausdruck gebracht, insbesondere bei einem Treffen im Weißen Haus im Februar, bei dem er Selenskij vorwarf, mit einem Dritten Weltkrieg zu spielen und sich undankbar gegenüber der Unterstützung der USA zu zeigen.
Während Trump Verständnis dafür hat, dass die Ukraine weiterhin Widerstand leisten will, ist sein Ton gegenüber Selenskij deutlich schärfer als gegenüber Putin. Der amerikanische Präsident pflegt einen respektvolleren Umgang mit dem russischen Staatschef und ist überzeugt, dass ihre „sehr, sehr gute Beziehung“ dazu beitragen könnte, den Konflikt zu beenden. Das ist auch ein Grund, warum Trump bisher keine neuen Sanktionen gegen Russland verhängt hat.
Am vergangenen Mittwoch führten Donald Trump und Wladimir Putin ein 75-minütiges Telefonat. Dabei thematisierten sie unter anderem einen kürzlichen Drohnenangriff der Ukraine auf russische Luftwaffenstützpunkte. Trump äußerte anschließend, dass Putin „sehr deutlich“ darauf hingewiesen habe, dass Russland auf diesen Angriff reagieren müsse.
Der Kreml bestätigte dieses Telefonat. Juri Uschakow, ein außenpolitischer Berater Russlands, erklärte, dass Putin Trump über die anhaltenden Versuche der Ukraine informiert habe, die Friedensgespräche zu sabotieren, indem sie unter anderem „terroristische Angriffe“ auf zivile Ziele durchführt. Hierbei bezog er sich auf Sabotageakte an Eisenbahnstrecken in den Regionen Brjansk und Kursk, bei denen sieben Menschen ums Leben kamen und über hundert verletzt wurden.
Nach dem Telefonat äußerte sich auch Selenskij auf Telegram und schrieb:
“Wenn die Welt schwach auf Putins Drohungen reagiert, interpretiert er das als Zustimmung. Die Starken, die Putin nicht stoppen, sind mitschuldig.”
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