Streikabwendungen und Gewerkschaftserfolge im Vorfeld der Olympischen Spiele in Paris

Mitarbeiter in verschiedenen Sektoren, darunter Müllabfuhr, Zeitarbeit und Flughafenpersonal, drohten während der Olympischen Spiele mit Streiks. Diese wurden jedoch in den letzten 48 Stunden vor Beginn der Spiele dank erfolgreicher Verhandlungen mit den jeweiligen Gewerkschaften abgewendet.

“Die Mobilisierung hat sich gelohnt,” jubelte die französische Künstlergewerkschaft SFA-CGT am 24. Juli. Nur eine Woche zuvor hatte sie zu Streiks aufgerufen, um auf die ungleiche Behandlung der Tänzer bei den Spielen, besonders der freiberuflichen mit zeitlich befristeten Verträgen, aufmerksam zu machen. Der Streik wurde aufgehoben, nachdem mit Paname 24 und Paris 2024 Einigung erzielt wurde, die Vergütung der Künstler anzuheben.

Weiterhin hatte die Gewerkschaft Force Ouvrière der Pariser Flughäfen (FO) noch am 22. Juli einen Streik angekündigt, der vom 26. Juli, dem Tag der Eröffnungszeremonie, bis zum darauffolgenden Morgen dauern sollte. Sie lehnten die am 16. Juli getroffene Vereinbarung mit der Geschäftsleitung ab, die sie aufgrund der bescheidenen Ergebnisse und mangelnden Anerkennung der Arbeit kritisierten. Sie forderten eine Erhöhung der Prämien für alle Flughafenmitarbeiter.

CGT-Vorsitzende: “Um Streiks zu vermeiden, muss man verhandeln”

Ebenso wurde ein von der CGT FTDNEEA (Gewerkschaft Reinigung und Müll) geplanter Streik von Anfang Juli bis Anfang September zurückgenommen. Diese Gewerkschaft hatte eine monatliche Lohnerhöhung und zusätzliche Prämien gefordert. Die Stadt Paris reagierte Mitte Mai mit Anpassungen im Vergütungssystem für Müllmitarbeiter.

Die CGT-RATP (Gewerkschaft Transport) erklärte bereits Anfang des Jahres, dass die Lohnanpassungen im öffentlichen Nahverkehr unzureichend seien und bedrohte mit einem Streik, der vom 5. Februar bis 9. September andauern sollte.

Macrons “politischer Waffenstillstand” bezieht sich auch auf den sozialen Bereich

Während der Olympischen Spiele gilt ein politischer und sozialer Waffenstillstand, um kontinuierliche Arbeit zu gewährleisten, erklärte CGT-Generalsekretärin Sophie Binet. Nach der Vereinbarung der Gewerkschaften mit der Geschäftsleitung erhielten Metro- und RER-Fahrer einen Arbeitsbonus. Am 22. Juli sprach Präsident Macron von einem “olympischen und politischen Waffenstillstand”. Dieser schließt offenbar auch Versuche ein, soziale Spannungen während der Spiele zu minimieren.

Weiterführend: Paris vor den Olympischen Spielen – Alltagseinschränkungen verursachen Unruhe unter den Einwohnern

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