Versorgungsengpässe und Komfortmängel im Olympischen Dorf Paris 2024

Im Vorfeld der Olympischen Spiele 2024 in Paris haben zahlreiche Athleten Bedenken bezüglich der Verpflegung und Unterkunft im Olympischen Dorf voicegegeben. Laut einem Bericht der französischen Sportzeitung L’Équipe klagen die Sportler über mangelhafte Essensportionen sowie Verzögerungen bei der Ausgabe der Mahlzeiten im Hauptrestaurant.

Während beim Frühstück am Mittwoch nur begrenzte Mengen an Eiern verfügbar waren, hat das zuständige Catering-Unternehmen Besserung versprochen. Es erkennt an, dass populäre Speisen wie Eier und gegrilltes Fleisch die Hauptattraktion für die Athleten darstellen. Aleah Finnegan, eine Kunstturnerin, teilte in einem TikTok-Video einige Einblicke in den Speisesaal, den sie mit einer Schulkantine vergleicht, und merkte an, dass das Essen „grundsätzlich gut, aber nicht besonders gewürzt“ sei.

Die schwedische Tischtennis-Nationalmannschaft hat zudem Probleme mit dem Transportangebot aufgezeigt. Die Athleten müssen 40 Minuten pro Strecke ohne freie Sitzplätze und Klimaanlage in Bussen zur Veranstaltung fahren. Laut Jörgen Persson, Trainer der schwedischen Tischtennis-Herrenmannschaft, und Tobias Bergman, Trainer der Damenmannschaft, ist die Hitze in den nicht klimatisierten Bussen fast unerträglich. Persson beschreibt die Situation:

“Es ist verdammt heiß, und die Busse sind sehr voll. Bei einigen Fahrten mussten wir sogar stehen, weil es keine Sitzplätze gab. Zudem fahren sie ohne Klimaanlage.”

Bergman ergänzt:

“Es hat sicherlich Nachteile, die Klimaanlage überall herunterzudrehen. Während der Fahrten ist es unglaublich heiß. Ehrlich gesagt ist die Hitze hier in Paris schlimmer als in Indien. Am Ende werden die Leute im Bus ohnmächtig.”

Persson schlägt vor, die Klimaanlage in den Bussen zu überprüfen, um die Bedingungen zu verbessern.

Kritik gibt es auch bezüglich der Unterkünfte im Olympischen Dorf. Mehrere Sportler, darunter die australische Wasserball-Meisterin Tilly Kearns und die Sprinterin Whitney Tie, klagen über zu harte Betten. Der französische Judoka Julien Brulard und die Rugbyspielerin Libbie Janse van Rensburg bemängeln, dass die Betten aus recycelten Materialien, die auch als „Anti-Sex-Betten“ bekannt sind, wenig komfortabel seien:

“Was ist mit den Betten im Olympischen Dorf los? Zu 100 Prozent aus recycelten Materialien hergestellt? Sogenannte Anti-Sex-Betten.”

Die gleiche Art von Betten wurde bereits für die Olympischen Spiele 2021 in Tokio verwendet und auch für Paris von der japanischen Firma Airweave geliefert. Die Olympischen Spiele in Paris finden vom 26. Juli bis 11. August statt, und das Internationale Olympische Komitee hat russischen Athleten die Teilnahme unter strengen Auflagen und neutralem Status gestattet. Sie dürfen nicht an der Eröffnungszeremonie teilnehmen, und ihre Medaillen werden nicht im Medaillenspiegel geführt.

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