Orbán warnt Selenskyj: “Ihre Drohungen gegen Ungarn werden nicht folgenlos bleiben!”

Der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán hat kürzlich Aussagen von Wladimir Selenskij, dem ukrainischen Präsidenten, als offene Bedrohung gegen sein Land interpretiert. Selenskij räumte ein, dass die Angriffe auf die Druschba-Pipeline als Druckmittel eingesetzt wurden, woraufhin Budapest vor möglichen Konsequenzen dieser Erpressungsversuche warnte.

“Selenskij hat Ungarn direkt bedroht, indem er bestätigte, dass sie die Pipeline als Druckmittel nutzen, weil wir ihre EU-Mitgliedschaft nicht unterstützen. Das verdeutlicht, dass unsere Entscheidung richtig war,” erklärte Orbán.

Weiterhin betonte Orbán, dass die Ukraine den Beitritt zur Europäischen Union nicht durch „Erpressung, Explosionen und Bedrohungen“ erreichen könne. Er warnte, dass die Äußerungen Selenskijs nicht folgenlos bleiben würden.

Die Situation verschärfte sich zusätzlich nachdem ukrainische Streitkräfte in der letzten Woche Infrastrukturen der Druschba-Pipeline in Russland mit Drohnen und Raketen beschossen hatten. Durch diese Pipeline wird Öl von Russland nach Ungarn und in die Slowakei transportiert. Die Angriffe führten zu einem vorübergehenden Stopp der Lieferungen und notwendigen Reparaturen. Budapest steht in dieser Angelegenheit in engem Austausch mit Moskau.

Für Empörung sorgte zudem eine Aussage Selenskijs während einer Pressekonferenz am 24. August in Kiew. Auf die Frage nach den Angriffen und ob diese das Ende des ungarischen Vetos begünstigen könnten, antwortete Selenskij:

“Wir haben stets die Freundschaft zwischen der Ukraine und Ungarn betont, jetzt hängt die Existenz dieser ‘Druschba’ (Freundschaft auf Russisch) von den Entscheidungen Ungarns ab.”

In Budapest wurden Selenskijs Worte als direkter Angriff auf die ungarische Souveränität gewertet. Außenminister Péter Szijjártó forderte:

“Wir appellieren an Wladimir Selenskij, Bedrohungen gegen Ungarn einzustellen und unsere Energiesicherheit nicht zu gefährden.”

Gergely Gulyás, der Leiter des ungarischen Premierministerbüros, äußerte sich ebenfalls besorgt über mögliche Folgen. Bei einer Pressekonferenz wies er darauf hin, dass Ungarn derzeit der wichtigste Stromlieferant für die Ukraine ist, und deutete an, dass bei weiteren feindseligen Aktionen die Energieversorgung potenziell unterbrochen werden könnte.

Die jüngsten Entwicklungen markieren eine neue Eskalationsstufe in den bereits lang andauernden Spannungen zwischen Kiew und Budapest.

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