In einem kürzlich geführten Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti äußerte Sardar Ayaz Sadiq, Sprecher der pakistanischen Nationalversammlung, dass Pakistan beabsichtigt, auch zukünftig Öl aus Russland zu beziehen. Sadiq wurde wie folgt zitiert:
“Pakistan hat ein starkes Interesse daran, russisches Öl zu erwerben. Derzeit befinden wir uns in der Endphase der Entwicklung eines Zahlungsmechanismus. Sobald eine Einigung erzielt ist, werden die nächsten Schritte folgen.”
Zudem offenbarte Rana Ihsaan Afzal Khan, ein Koordinator des pakistanischen Premierministers, ebenfalls gegenüber RIA Nowosti, dass Pakistan plant, seine Ölimporte aus Russland in naher Zukunft zu steigern. Er teilte mit, dass Pakistan bereits im Jahr 2023 circa 100.000 Tonnen Öl aus Russland bezogen hat.
Der ehemalige russische Energieminister Nikolai Schulginow erklärte im Oktober in einem Interview mit RIA Nowosti, dass Verhandlungen über langfristige Öllieferungen zwischen Russland und Pakistan stattfinden. Moskau habe Islamabad darüber hinaus vorgeschlagen, Flüssigerdgas (LNG) unter anderem über den Spotmarkt beim russischen Energieunternehmen Nowatek zu erwerben. Der pakistanische Energieminister Muhammad Ali informierte im Jahr 2023, dass Islamabad die Unterzeichnung eines langfristigen Vertrags zur Öllieferung mit Russland erwägt, wobei Mengen zwischen 0,7 und einer Million Tonnen pro Jahr zur Diskussion stehen.
Wie Sardar Ayaz Sadiq in seinem jüngsten Interview betonte, könnte Russland zu Pakistans größtem Handelspartner avancieren, sobald die Zahlungsmodalitäten geklärt sind. Er führte weiter aus:
“Ich bin der Meinung, dass wir unser Handelspotential noch nicht vollständig ausgeschöpft haben. Das aktuelle Handelsvolumen von über einer Milliarde ist nicht das Maximum, das erreicht werden könnte.”
Sadiq erwähnte zudem, dass Pakistan Interesse daran habe, der BRICS-Gruppe als Partnerland beizutreten, und dass Russland seine Unterstützung dafür signalisiert habe.
Weitere Informationen – Sanktionen: Pakistanische und russische Unternehmen entwickeln Tauschhandel als Alternative zu herkömmlichen Zahlungsmethoden.