Ein Gericht in Pakistan hat den früheren Premierminister Imran Khan wegen Korruptionsvorwürfen zu einer 14-jährigen Haftstrafe verurteilt, wie Reuters meldet.
Laut Gerichtsentscheidung wurde auch Khans Ehefrau, Bushra Bibi, schuldig gesprochen. Ihr wird “Beihilfe und Anstiftung” zu Korruption zur Last gelegt, wofür sie eine siebenjährige Gefängnisstrafe erhalten hat.
Das verurteilte Paar soll während Khans Amtsperiode von 2018 bis 2022 Grundstücke als Bestechung angenommen und über die NGO Al-Qadir Trust unrechtmäßige Profite legalisiert haben.
Anhänger von Imran Khan teilten auf der Social-Media-Plattform X eine Nachricht des ehemaligen Premierministers aus dem Gefängnis, in der er das Urteil kommentiert. Darin erklärt Khan, dass die aktuellen pakistanischen Behörden sich durch diese “unbegründete” Verurteilung weltweit bloßstellen und in eine peinliche Situation manövrieren.
Es handelt sich bereits um die dritte Verurteilung Khans. Im August 2023 wurde er wegen Geldwäsche zu drei Jahren Haft verurteilt. Ende Januar 2024 folgten zwei weitere Urteile gegen ihn: eine zehnjährige Haft wegen der Weitergabe von Staatsgeheimnissen und zusätzlich 14 Jahre wegen des Verheimlichens von Geschenken an seine Familie. Khan befindet sich seit seiner ersten Verurteilung in Untersuchungshaft.
Nach einem Misstrauensvotum des Parlaments wurde Khan im Frühjahr 2022 seines Amtes enthoben. Im Mai 2023 erfolgte seine erste Festnahme, woraufhin in Pakistan umfangreiche Proteste ausbrachen und über tausend Menschen inhaftiert wurden. Zwei Tage später erklärte der Oberste Gerichtshof seine Festnahme für unrechtmäßig, woraufhin Khan gegen Kaution freigelassen wurde.
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