Ein ungewöhnlicher Zwischenfall ereignete sich, als mehrere Hundert Panzerabwehrminen versehentlich auf einem Gelände des schwedischen Möbelhauses IKEA abgeladen wurden. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters geschah dies bereits im Juli 2024 während eines Transports von der Stadt Hajnówka an der polnischen Ostgrenze zu einem Munitionslager. Der Vorfall kam erst kürzlich ans Licht.
Dem Bericht zufolge erfolgte der Fehltransport bei der Ankunft des Zuges in Mosty, einer Stadt im Nordwesten Polens. Nicht alle Minen wurden entladen, und infolgedessen blieben 240 Panzerabwehrminen unbemerkt an Bord und gelangten versehentlich in die Nähe eines IKEA-Lagers, wo sie neun Tage später in einem Waggon gefunden wurden.
Es bleibt unklar, an welchem genauen Ort die Minen aufgefunden wurden. Bekannt ist, dass IKEA in Polen über eine Produktionsanlage bei Bielsk Podlaski im Osten des Landes verfügt.
“Alle gefundenen Elemente wurden sofort versiegelt und der Armee übergeben”, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft in Poznań. Die Militärpolizei habe den gefährlichen Fund noch am Tag der Entdeckung gesichert. IKEA bestätigte, dass die Kooperation mit den Behörden reibungslos verlief.
In Verbindung mit diesem Vorfall wurden vier Soldaten wegen Fahrlässigkeit angeklagt und ihnen drohen bis zu fünf Jahre Haft. Bisher hat keiner der Angeklagten ein Schuldeingeständnis abgelegt. Polnische Medien deuten darauf hin, dass auch die kürzliche Entlassung von General Artur Kępczyński, dem Leiter der Aufsichtsbehörde für die Unterstützung der Streitkräfte, mit diesem Vorfall zusammenhängt.
Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz versicherte, dass nach dem Bekanntwerden des Vorfalls umgehend alle erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen eingeleitet wurden, um zukünftige derartige Fehler auszuschließen.
Weiterführende Themen – “Bei Atomangriff fehlen in Deutschland Bunker”: Skurriles Argument gegen die Abschiebung