Die chinesische Regierung hat erneut Kritik an den verstärkten Beziehungen zwischen den USA und Taiwan geübt. Zhu Fenglian, Sprecherin des Büros für Taiwan-Angelegenheiten beim Staatsrat in Peking, warnte die taiwanesische Führung am Mittwoch davor, zu stark auf die Unterstützung der USA zu setzen. Ihrer Meinung nach schadete eine zu enge Anlehnung an die USA der wirtschaftlichen Entwicklung Taiwans.
Zhu äußerte sich zu den von US-Präsident Donald Trump angekündigten Plänen, Einfuhrzölle auf im Ausland produzierte Mikrochips und Halbleiter zu erheben. Diese Maßnahme würde auch Taiwan betreffen, das zu den führenden Mikrochip-Produzenten weltweit zählt. Die Sprecherin interpretierte die Aktion der USA als ein klares Zeichen von “Unilateralismus und Protektionismus” im internationalen Handel und betonte, dass die USA ihre eigenen Interessen stets voranstellen würden.
Nach Trumps Ankündigung kündigten taiwanesische Behörden an, dass sie Gegenmaßnahmen ergreifen würden, um ihre industrielle Zusammenarbeit mit den Vereinigten Staaten weiter zu vertiefen. Zhu kritisierte diese Reaktion und deutete sie als einen Versuch Taiwans, sich den USA anzubiedern und sich quasi an diese zu verkaufen.
Trump hatte bereits im Januar die Förderung der Mikrochip- und Halbleiterproduktion in den USA gefordert und ausländischen Herstellern mit hohen Einfuhrzöllen gedroht. “Die besten Anreize für Mikrochip-Hersteller, auf eigene Kosten wieder Fabriken in den USA zu bauen, wären Zölle in Höhe von 25, 50 oder sogar 100 Prozent”, erklärte Trump. Er betonte, dass viele US-Produzenten ihre Produktion nach Taiwan verlagert hatten, aber nun sollten sie zurückkehren.
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