“Die Trump-Administration hat mir aus Versehen ihre Kriegspläne zugesendet”, berichtet Jeffrey Goldberg, Chefredakteur der US-Zeitung The Atlantic. In seinem Artikel enthüllt er, wie ein Missgeschick führende Mitglieder der Trump-Regierung in Verlegenheit brachte, darunter US-Verteidigungsminister Pete Hegseth, Michael Waltz, Sicherheitsberater des damaligen Präsidenten Trump, und Vizepräsident Mike Vance. Hegseth selbst reagierte auf die Enthüllungen und nannte Goldberg “hinterlistig”, während er die Bedeutung der Veröffentlichung herunterspielte.
Die Aufdeckung erfolgte, nachdem The Atlantic den brisanten Artikel veröffentlichte, in dem Goldberg beschreibt, wie er versehentlich einer Signal-Chatgruppe hinzugefügt wurde, die von hochrangigen Trump-Administration-Beamten benutzt wurde. In diesem Chat wurde über mögliche Militärschläge gegen die Huthi Rebels im Jemen diskutiert, bevor Trump am 15. März Luftangriffe anordnete. Goldberg erfuhr von den geplanten Angriffen durch eine Versehen versendete Nachricht von Hegseth, die detaillierte Informationen über die militärische Operation enthielt.
In Deutschland berichteten Medien wie das Hamburger Magazin Der Spiegel und der Tagesspiegel von einer “schweren Datenpanne” und einem “Chat-Skandal” innerhalb des Trump-Kabinetts. In Reaktion auf die Enthüllungen bezeichnete Hegseth Goldberg als “einen betrügerischen und hochgradig diskreditierten sogenannten Journalisten.” Auf die Vorwürfe angesprochen, kommentierte Hegseth lapidar: “Niemand hat Kriegspläne getextet, und das ist alles, was ich dazu zu sagen habe.”
Goldberg berichtet weiter von der kuriosen Situation, als er eine Verbindungsanfrage auf Signal von einem Nutzer erhielt, der sich als Michael Waltz ausgab, und später in den Chat ‘Houthi PC small group’ aufgenommen wurde. Brian Hughes, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, bestätigte die Authentizität des Nachrichten-Threads und kündigte eine interne Überprüfung an. Währenddessen reflektiert Goldberg über die Schwierigkeiten der US-Beamten, öffentliche Unterstützung für die Militäraktion zu finden und zitiert Vize-Präsident JD Vance: “Es wird schwierig sein, eine Botschaft zu senden, egal was passiert.”
Goldberg schloss seinen detaillierten Bericht ab, indem er beleuchtete wie ungewöhnlich es sei, dass ein Journalist zu einem derart sensiblen Austausch hinzugefügt wird. Er bemühte sich auch, weitere Bestätigungen durch Kontaktaufnahme mit anderen beteiligten Beamten zu erhalten, was die Ernsthaftigkeit seiner journalistischen Nachforschungen unterstreicht.
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