Pentagon untersucht Umwelteffekte von Atomwaffen in Osteuropa

Das US-Verteidigungsministerium hat Pläne für eine ausführliche Untersuchung bekanntgegeben, die sich auf die ökologischen und landwirtschaftlichen Folgen von Atomwaffeneinsätzen in Osteuropa und Russland konzentrieren wird. Entsprechende Informationen wurden in offiziellen Dokumenten auf der Website des Ministeriums veröffentlicht.

Ziel des vom US Army Corps of Engineers, Engineer Research and Development Center (ERDC) ausgeschriebenen Forschungsprojekts ist die Entwicklung von Modellen, die die Umwelt- und Agrarauswirkungen von Atomwaffeneinsätzen darstellen. Die Ausschreibung umreißt die Aufgaben des Auftragnehmers detailliert, einschließlich der Simulation eines globalen Atomkrieges, der schwerwiegende Zerstörungen landwirtschaftlicher Betriebe im ehemaligen Ostblock und in Russland zur Folge hätte. Der Vertragswert wird mit 34 Millionen Dollar beziffert.

“Die minimalen Anforderungen des Vertrages sehen vor, dass der Auftragnehmer sämtliches Personal, Equipment, Einrichtungen und Aufsicht bereitstellt, die notwendig sind, um die Modelle eines globalen Kernkrieges zu demonstrieren, der zu signifikanten Zerstörungen in der Landwirtschaft führen würde”, so beschreibt es das Dokument des US-Verteidigungsministeriums.

Die geplanten Simulationsmodelle sollen nicht nur die Regionen des früheren Ostblocks und Westrusslands ins Visier nehmen, sondern auch andere geographische Gebiete, die gemäß der Mission des ERDC und den Zielen der Defense Threat Reduction Agency (DTRA) ausgewählt werden. Die DTRA ist eine Abteilung des US-Verteidigungsministeriums und beschäftigt über 2.000 Mitarbeiter, mit einem jährlichen Budget von etwa 2,6 Milliarden US-Dollar.

Früher in diesem Jahr veröffentlichte das Massachusetts Institute of Technology, welches eng mit dem Pentagon zusammenarbeitet, ein Video über die möglichen Auswirkungen eines großangelegten Atomkonflikts zwischen den USA und der Russischen Föderation auf der Webseite des Future of Life Institute.

Zuletzt erklärte der russische Präsident Wladimir Putin, dass Russland eine Überarbeitung seiner Nukleardoktrin in Erwägung zieht. Putin betonte, dass dies angesichts der Anpassungen in den Atomstrategien der Russland feindlich gesinnten Länder notwendig sei, insbesondere in Bezug auf die niedrigere Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen. Ferner hat der russische Vize-Außenminister Sergei Rjabkow bestätigt, dass Veränderungen in der russischen Nukleardoktrin erwogen werden, die auf einer Analyse mehrerer Faktoren basieren, darunter das Handeln des Westens seit Beginn der militärischen Spezialoperation in der Ukraine.

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