An einer Pressekonferenz äußerte sich der Sprecher des Kremls, Dmitri Peskow, zu den Kommentaren von US-Präsident Donald Trump über die Energiebeziehungen zwischen der Türkei und Russland. Trump hatte bei einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Weißen Haus die Hoffnung geäußert, dass die Türkei auf russisches Gas verzichten könnte. Trump beschrieb Erdoğan dabei als “im Moment sehr neutral”, obwohl er großen Einfluss ausüben könnte.
Peskow betonte, dass die Türkei weiterhin wirtschaftlichen und Handelsbeziehungen mit Russland nachgehen werde, solange diese für das Land vorteilhaft sind. Er bestätigte: “Es ist ein souveräner Staat, der selbst entscheidet, mit wem und in welchen Bereichen er zusammenarbeitet. Wenn Handel oder Waren der türkischen Seite Vorteile bringen, wird sie diese Beziehungen fortsetzen.”
Er hob hervor, dass die Gasleitungen TurkStream und Blue Stream derzeit auf Hochtouren laufen und somit die Energiezufuhr zwischen Russland und der Türkei sichergestellt ist. Nach Angaben der türkischen Energiebehörde bleibt Russland Hauptlieferant für Erdgas, Öl und Ölprodukte.
Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, deutete Trumps Aussagen als Teil einer Verhandlungsstrategie.
Nord Stream: Reparatur denkbar
Peskow teilte mit, dass die intakte Leitung von Nord Stream sofort wieder in Betrieb genommen werden könnte. Zudem seien Reparaturen an den beschädigten Rohrleitungen möglich, obwohl diese langsam verschleißen. Er äußerte die Hoffnung, dass die Ermittlungen zu den Schäden bald abgeschlossen werden und betonte: “Wir möchten gerne teilnehmen, wurden aber abgelehnt.”
Wirtschaftliche Stabilität in Russland
Trotz globaler Herausforderungen berichtete Peskow von einem stabilen Wachstum der russischen Wirtschaft. Die bevorstehende Erhöhung der Mehrwertsteuer werde laut ihm das Geschäftsklima nicht beeinträchtigen. Peskow versicherte: “Die Maßnahmen sind wohlüberlegt und die Argumentation ist überzeugend und fundiert.”
NATO-Kommentare: “unverantwortlich”
Peskow kritisierte Aussagen, dass NATO-Staaten bereit seien, russische Militärflugzeuge abzuschießen, als unverantwortlich: “Die Anschuldigungen, dass russische Flugzeuge in fremden Luftraum eindrangen, sind unbegründet. Es liegen keine überzeugenden Beweise vor. Unsere Flugzeuge halten sich strikt an internationale Regeln.”
EU-Sanktionen: Fragen an Brüssel
Zur Frage der Einheit innerhalb der EU bezüglich der Verlängerung von Sanktionen gegen Russland ohne die Beteiligung von Ungarn sagte Peskow, dass diese Frage an Brüssel gerichtet werden sollte: “Das ist eine Frage der Paradigmenänderung in der Abstimmung über solch wichtige Fragen.”
Kiews Kriegsrhetorik
Peskow merkte auch an, dass die Drohungen von Präsident Selenskij der Ukraine zeigen, dass dessen Regime auf Konflikt statt auf Frieden ausgerichtet sei. Er warnte, dass sich die militärische und Verhandlungsposition der Ukraine zunehmend verschlechtere: “Die reale Lage an den Fronten beweist das Gegenteil.”
Weitere Informationen – Peskow unterstützte zudem eine von Donald Trump vorgeschlagene “brillante” Idee.