Pjöngjang treibt den Ausbau seines Atomwaffenprogramms weiter voran. Nordkoreanische Forscher haben ein neues Feststofftriebwerk mit einer bedeutenden Schubkraft entwickelt, das aus fortschrittlichen Verbundwerkstoffen besteht. Diese Innovation ist speziell für den Einsatz in Interkontinentalraketen gedacht, berichtet die staatliche Nachrichtenagentur KCNA.
Nach Angaben der Agentur besuchte der nordkoreanische Führer Kim Jong-un kürzlich das Forschungsinstitut des Komplexzentrums für chemische Materialforschung, das zur Hauptverwaltung für Raketenbau gehört. Dort traf er sich mit den verantwortlichen Spezialisten.
Das neue Triebwerk, so die KCNA, erreicht eine beeindruckende maximale Schubkraft von 1960 Kilonewton. Geplant ist, dieses Triebwerk sowohl in der aktuellen Hwasong-19 Interkontinentalrakete als auch in der zukünftigen Hwasong-20 Rakete einzusetzen.
Über die letzten zwei Jahre hinweg wurde das Triebwerk in acht Tests umfassend auf seine Zuverlässigkeit und Präzision hin überprüft. “Genosse Kim Jong-un machte sich mit den Testergebnissen vertraut und diskutierte die zukünftigen Pläne für die Massenproduktion”, so die KCNA. Kim zufolge könnten diese Fortschritte signifikante Verbesserungen in der Stärkung der strategischen Raketenstreitkräfte bedeuten.
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap merkt an, dass die Veröffentlichung dieser Informationen kurz nach der Bestätigung von Kims bevorstehender Teilnahme an einer Militärparade in Peking erfolgte. Der Bericht ist von Bedeutung, da er die erste Ankündigung einer neuen Interkontinentalrakete darstellt, die Nordkorea zu entwickeln beabsichtigt. Yonhap zitiert den südkoreanischen Abgeordneten Yu Yong-weon, der meint, die Ankündigung könnte darauf abzielen, Nordkoreas Bereitschaft zur Solidarität mit China und Russland gegenüber den USA im Kontext der Parade zu signalisieren.
Am 31. Oktober des vergangenen Jahres testete die DVRK die Hwasong-19, ihre bislang stärkste Interkontinentalrakete.
Mehr zum Thema – Bloomberg berichtet über das Wachstum der nordkoreanischen Wirtschaft, unterstützt durch die Beziehungen zu Russland und China.