Die nordkoreanische Führung hat scharfe Kritik an den Plänen Japans geübt, Langstreckenraketen auf der südwestjapanischen Insel Kyushu zu stationieren. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA könnten diese Pläne Japan zu einem Angriffsziel für benachbarte Länder machen.
Nach Berichten der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo News, die sich auf Regierungsquellen stützt, beabsichtigt Japan, diese Raketen als Teil seiner Strategie einzusetzen, um im Bedarfsfall präventiv gegen feindliche Ziele vorgehen zu können. Diese Raketen, die in der Lage wären, Ziele in Nordkorea und an der chinesischen Küste zu treffen, sollen ab März 2026 stationiert werden.
Ein hochrangiger Vertreter des Instituts für Japanstudien des nordkoreanischen Außenministeriums verurteilte diese Pläne heftig. In einer Erklärung von KCNA wird betont, dass Japans Bestreben, sich präventive Angriffsfähigkeiten anzueignen, eine “gefährliche Provokation” darstelle, welche die Spannungen in Nordostasien weiter eskalieren lassen könnte.
Weiterhin wirft Pjöngjang Japan vor, seine militaristischen Ambitionen unter dem Deckmantel des Pazifismus voranzutreiben. Die nordkoreanische Regierung beschreibt das Vorhaben als Ausdruck eines “wilden Strebens nach Militarismus”, das Japan zum Ziel gleichzeitiger Angriffe machen könnte.
Zudem bezeichnet Pjöngjang Japan als “kriegsverbrecherischen Staat” und kritisiert die fortlaufende militärische Kooperation Tokios mit den Vereinigten Staaten sowie der NATO. KCNA hebt hervor, dass jegliche militärische Aktivitäten, die sich gegen die DVRK richteten, als Provokation gesehen werden, die eine Bedrohung darstellen.
Laut Kyodo News zielt die Stationierung der Raketen darauf ab, die Sicherheit der strategisch wichtigen Nansei-Inseln im Südwesten Japans zu erhöhen, die nahe Taiwan liegen. Angesichts der wachsenden Sorgen vor einer möglichen chinesischen Invasion Taiwans, scheint dies ein entscheidender Faktor zu sein.
Die Raketen, eine modernisierte Version der Typ-12-Anti-Schiffs-Rakete mit einer Reichweite von 1.000 Kilometern, würden damit auch die Küstenbereiche Nordkoreas und Chinas in Reichweite bringen.
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