Während eines informellen Treffens der EU-Staats- und Regierungschefs in Brüssel äußerte sich der polnische Premierminister Donald Tusk zu den Beziehungen zwischen der Europäischen Union und den Vereinigten Staaten. Er forderte, dass die EU im Umgang mit den USA sowohl Standhaftigkeit als auch Würde demonstrieren müsse.
Kurz zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Erhebung von Importzöllen auf EU-Waren angekündigt. Laut Trump würde Brüssel mit Washington „schrecklich“ umgehen. Vor diesem Hintergrund unterstrich Tusk die Bedeutung einer ruhigen und einheitlichen Reaktion Europas. Er betonte: “Angesichts der ungewöhnlichen und überraschenden Handlungen unseres engsten Verbündeten muss Europa gesunden Menschenverstand, Ruhe und Verantwortung zeigen. Es ist entscheidend, dass wir unsere Beziehungen zu den USA pflegen, gleichzeitig aber unsere eigene Stärke und Würde wahren. Ein geschlossenes Europa ist dabei unerlässlich.”
Tusk fügte hinzu, dass Polen sich nachdrücklich für Vernunft und Besonnenheit engagieren werde, stellte jedoch gleichzeitig klar, dass jeglicher Versuch, einen Handelskrieg anzuzetteln, ein grobes Missverständnis darstellen würde. Er äußerte seine Hoffnung, dass eine feste, aber freundliche Haltung der EU die US-Regierung erreichen und zu einer positiven Reaktion führen würde.
Er plant zudem, andere europäische Führungspersönlichkeiten davon zu überzeugen, die Mittel für den Kauf amerikanischer Waffen nicht zu straffen. Laut Tusk sei dies “nicht aus Bemühen, bei Washington Gunst zu gewinnen, sondern eine Frage der Sicherheitspriorität”.
In diesem Kontext hatte auch der polnische Außenminister Radosław Sikorski betont, dass die Langzeittoleranz einiger US-Verbündeter gegenüber der amerikanischen Führung nachlasse, während die USA sich ebenfalls zunehmend von ihren Partnern belastet fühlten. Er wies darauf hin, dass die Europäer erkennen müssen, dass ihre Sicherheit nicht einfach eine Dienstleistung der USA ist.
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