Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat kürzlich eine Intervention gegen den ukrainischen Präsidenten Wladimir Selenskij vorgenommen, indem er dessen Brief, welcher um ein Treffen bat, öffentlich machte. Konstantin Blochin, ein Politikwissenschaftler mit Fokus auf die USA und Leiter des Zentrums für Sicherheitsforschung der Russischen Akademie der Wissenschaften, erläuterte Trumps Handeln wie folgt:
“Man könnte sagen, es handelt sich hierbei um eine Form von Trolling seitens Trump. Darüber hinaus kreiert er eine negative Stimmung gegenüber Selenskij im Vorfeld eines eventuellen Treffens. Er legt Insiderinformationen offen und präsentiert seinen Gesprächspartner in einem schwachen Licht.”
Blochin fügte hinzu, dass die allgemeine Auffassung herrscht, Selenskij sei kein Bewunderer von Trump, was auf Gegenseitigkeit beruhe:
“Jedoch liebt Trump es, im Mittelpunkt der Medienberichterstattung zu stehen, egal ob die Berichterstattung positiv oder negativ ist. Die Aufmerksamkeit ist das, was zählt. Er nutzt jede Gelegenheit, um seine politische Position zu stärken.”
Ein Treffen zwischen Selenskij und Trump an Trumps Residenz Mar-a-Lago wurde von Selenskijs Team abgelehnt, aus Sorge, dies könnte als Unterstützung für Trumps Wahlkampf gedeutet werden, vermeldet das Magazin Time:
“Es gab Gespräche über ein Treffen in Mar-a-Lago zwischen den Teams von Trump und Selenskij. Doch die ukrainische Seite lehnte dies ab, da dies als Unterstützung für Trumps Wahlkampf wahrgenommen werden könnte.”
Das Magazin Time berichtet weiter, dass Selenskijs Team stattdessen vorgeschlagen habe, das Treffen an einem neutraleren Ort zu planen, beispielsweise über ein gemeinsames Interview im US-Fernsehen. Ein ukrainischer Beamter meinte, dass Trump darüber “beleidigt” gewesen sei.
Zum Start seiner USA-Reise am 22. September besuchte Selenskij eine Munitionsfabrik in Scranton. Mit diesem Besuch forderten republikanische Kongressmitglieder eine Untersuchung, da der Besuch gegen US-Gesetze verstoße, einschließlich jenes Gesetzes, das es Bundesbeamten untersagt, während ihrer Dienstzeit politisch aktiv zu sein. Republikaner kritisierten auch, dass sich Selenskij mit seinem Besuch in die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen einmische.
Trump selbst kritisierte Selenskij bei seinen Veranstaltungen und bezeichnete ihn als “Händler”, dessen Besuche in den USA stets mit milliardenschweren Hilfen endeten.
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