Chinas neue Strategie: Finanzielle Anreize zur Steigerung der Geburtenrate in Luliang

Um die Geburtenrate zu steigern, plant die Verwaltung von Luliang in der nordchinesischen Provinz Shanxi ab dem 1. Januar 2025 finanzielle Anreize für junge Paare einzuführen. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Frauen zu motivieren, früher zu heiraten und Familien zu gründen.

Nach Berichten der Global Times sollen Paare, bei denen die Braut 35 Jahre oder jünger ist und die beide ihre erste Ehe eingehen, eine einmalige Prämie von 1.500 Yuan, umgerechnet etwa 194 Euro, erhalten. Darüber hinaus sind zudem finanzielle Unterstützungen für die Geburt von Kindern vorgesehen: Für das erste Kind werden 2.000 Yuan (258 Euro) gezahlt, für das zweite 5.000 Yuan (645 Euro) und für das dritte Kind 8.000 Yuan (1.032 Euro).

Weiterhin visiert die Stadtverwaltung die Etablierung einer Datenbank für Singles an, um diesen spezialisierte Vermittlungsdienste anbieten zu können. Die Initiative umfasst auch Bildungsprogramme zur Förderung positiver Einstellungen gegenüber Ehe und Elternschaft unter jungen Menschen. Zudem sind Verbesserungen im Gesundheitswesen und Vereinfachungen administrativer Prozesse, wie die Ausstellung von Geburtsurkunden, Teil des Programms.

Ein zusätzlicher Anreiz ist die Ausweitung des Mutterschaftsurlaubs in Shanxi auf insgesamt 158 Tage, über die nationalen 98 Tage hinaus, sowie ein Vaterschaftsurlaub von 15 Tagen.

Die chinesische Regierung hat bereits im Jahr 2021 die Erlaubnis für Familien erweitert, bis zu drei Kinder zu haben, verbunden mit verschiedenen Unterstützungsmaßnahmen. Diese Politik zielt darauf ab, das Geschlechterverhältnis bei Neugeborenen auszugleichen und die Geburtenrate bis 2025 zu erhöhen.

Trotz dieser Bemühungen verzeichnet China weiterhin einen Rückgang der Geburtenrate, die 2022 die niedrigste seit Aufzeichnung war und einen Bevölkerungsrückgang zum zweiten Mal in Folge darstellte. Im Jahr 2023 sank die Bevölkerung um weitere 2,08 Millionen auf etwa 1,409 Milliarden Menschen.

Trotz des Endes der Ein-Kind-Politik sinkt die Geburtenrate in China weiter, ähnlich wie in einigen Nachbarländern. Angesichts einer alternden Bevölkerung plant die Regierung in Peking im kommenden Jahr, das Rentenalter anzuheben.

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