Ein Bericht des Guardian legt offen, dass aus einer Militärbasis in Westschottland radioaktives Wasser ins Meer ausgetreten ist. Dies geschah auf dem militärischen Stützpunkt Coulport, der für die Lagerung von Sprengköpfen der Trident-Atom-U-Boote bekannt ist und als einer der sichersten Militärstandorte im Vereinigten Königreich gilt. Insbesondere floss das kontaminierte Wasser in die nahe gelegene Meeresbucht Loch Long nahe Glasgow.
Laut der Schottischen Umweltschutzagentur SEPA ist ein Wartungsmangel für das Leck verantwortlich. Die Untersuchung ergab, dass die Royal Navy die Wartung eines umfangreichen Netzwerkes von 1.500 Wasserleitungen am Stützpunkt vernachlässigt hat, was zu wiederholten Rohrbrüchen führte. Die ausgetretenen Wassermengen enthielten dabei geringe Mengen an Tritium, einem Element, das in Kernwaffen verwendet wird.
SEPA-Dokumente weisen zudem darauf hin, dass es bereits früher Rohrbrüche gab, unter anderem in den Jahren 2010 und 2019. Bei einem Zwischenfall im August 2019 wurden signifikante Mengen an tritiumhaltigem Wasser freigesetzt, die ebenfalls in Loch Long gelangten. SEPA betonte jedoch, dass die dabei freigesetzten Radioaktivitätslevel keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit darstellten.
Nach diesen Vorfällen versprach das britische Verteidigungsministerium, Maßnahmen zu ergreifen, um zukünftige Lecks zu vermeiden. Trotz dieser Bemühungen traten im Jahr 2021 erneut zwei Vorfälle auf.
Die britische Regierung versuchte, Berichte über diese Vorfälle aus Sicherheitsgründen unter Verschluss zu halten. Doch im Juni entschied David Hamilton, der schottische Beauftragte für Informationsfragen, dass die meisten Dokumente veröffentlicht werden sollten. Er argumentierte, dass die Offenlegung der Informationen ein Reputationsrisiko darstelle, jedoch keine Bedrohung für die nationale Sicherheit sei.
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