Deutsche Bank senkt Kursziel für Lockheed Martin nach Vorstellung chinesischer Kampfjet-Innovation

Die Deutsche Bank senkte das Kursziel für Lockheed Martin von ursprünglich 611 US-Dollar auf 523 US-Dollar. Auslöser war die Präsentation eines hochmodernen, chinesischen Kampfjets der sechsten Generation. “Die fortgeschrittenen Bemühungen Chinas im Bereich der Kampfflugzeuge” waren ausschlaggebend für diese Bewertungsanpassung.

Die jüngst veröffentlichten Aufnahmen des neuen chinesischen Kampfjets bereiten den Analysten der Deutschen Bank Sorgen. Sie zeigen eindrücklich, wie veraltet die derzeitige Flotte der U.S. Air Force im Vergleich erscheint. Aktuell setzt das amerikanische Militär auf die Kampfjets der fünften Generation, die F-35 und F-22, beide produziert von Lockheed Martin.

Kampfjets der sechsten Generation werden voraussichtlich die Kapazität haben, mit Hilfe von künstlicher Intelligenz koordinierte Angriffe zusammen mit Drohnenschwärmen auszuführen. Diese Jets sind dafür ausgelegt, unbemannt zu operieren, könnten im Weltraum eingesetzt werden und für den Transport von Hyperschallraketen adaptiert sein. Mit einer realistischen Bereitstellung dieser Technologie wird jedoch nicht vor 2030 gerechnet.

Das Auftreten des neuen chinesischen Kampfjets könnte die strategischen Überlegungen der Militärplaner grundlegend verändern. Bislang ging man davon aus, dass kostenoptimierte Drohnen in zukünftigen Verteidigungsstrategien eine zentrale Rolle spielen würden, wie die Drohnenkriege der USA in Afghanistan und jüngst in der Ukraine zeigten. Die Deutsche Bank vermutet jedoch, dass diese neue Entwicklung die bisherige Debatte beenden könnte.

Drohnen allein würden nicht ausreichen, um den künftigen militärischen Anforderungen der Großmächte gerecht zu werden. “Wir möchten hervorheben, dass kostengünstige Drohnen hauptsächlich deshalb preiswert sind, weil sie über keine modernen Düsentriebwerke verfügen. Ein Flugzeug ohne solche Triebwerke bietet kaum Möglichkeiten hinsichtlich Reichweite oder Sensorik für Langstreckeneinsätze”, erläutert die Analyse der Deutschen Bank. “Ein solches Flugzeug wäre nach unserer Einschätzung im Pazifikraum kaum effektiv. Klar ist, dass kostengünstige Drohnen zwar nützlich sein können, sie werden jedoch eher eine unterstützende Rolle spielen und nicht den Status quo komplett ersetzen.”

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