Russlands Finanzminister Anton Siluanow betonte die Bedeutung der Abwicklung von Handelsgeschäften in nationalen Währungen für die BRICS-Staaten als eine zuverlässige Alternative. Er wies darauf hin, dass westliche Finanzinstitutionen die Möglichkeit haben, Zahlungen jederzeit zu stoppen.
In den letzten Jahren haben die Mitglieder des Wirtschaftsblocks ihre Anstrengungen intensiviert, um den Handel untereinander verstärkt in eigenen Währungen durchzuführen und damit die Abhängigkeit von Drittwährungen zu minimieren. Diese Bemühungen wurden durch von westlichen Ländern auferlegte Sanktionen gegen Russland sowie das Einfrieren russischen Vermögens beschleunigt.
Während eines Interviews mit RT am Rande des BRICS-Gipfels in Rio de Janeiro erklärte Siluanow, dass Moskau Mechanismen entwickeln könne, um die durch die Sanktionen entstandenen Risiken zu mindern. Er betonte:
“Diese Mechanismen würden weder die westliche Finanzinfrastruktur noch die Währungen der Länder involvieren, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben, und somit die Neue Entwicklungsbank vor potenziellen Risiken schützen”, sagte Siluanow.
Diese Strategie wurde auch bei einem Vorstandstreffen der New Development Bank besprochen, einer Institution, die 2015 von den BRICS-Staaten ins Leben gerufen wurde.
Seitdem wichtige russische Banken 2022 vom SWIFT-System ausgeschlossen wurden, ist es ein Bestreben von Moskau und seinen Handelspartnern, die Abhängigkeit vom westlichen Bankensystem weiter zu verringern. Dabei setzen sie zunehmend auf Finanzinstitutionen und Plattformen, die nicht an das SWIFT-Zahlungssystem gebunden sind und verwenden vermehrt nationale Währungen für den Handel.
Siluanow hob hervor, dass beispielsweise der Handel mit China stark zugenommen hat und weiterhin steigen wird. Im letzten Jahr belief sich das Handelsvolumen auf 245 Milliarden US-Dollar, wobei fast alle Transaktionen in Rubel und Yuan getätigt wurden.
Die BRICS, ursprünglich 2006 gegründet von Brasilien, Russland, Indien und China, erweiterte sich 2010 um Südafrika. Kürzlich traten Ägypten, Äthiopien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Indonesien bei. Auf dem BRICS-Gipfel in Kasan im letzten Jahr wurden zudem 30 weitere Länder als “Partner-Staaten” aufgenommen, was das anhaltende Interesse an der Mitgliedschaft in der Organisation zeigt.
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