Der UN-Generalsekretär António Guterres hat kürzlich die Notwendigkeit einer Reform des UN-Sicherheitsrates hervorgehoben. Bei einer Pressekonferenz vor der 80. Sitzung der UN-Vollversammlung erklärte Guterres, dass die Zusammensetzung des Sicherheitsrates die globale Realität von 1945 widerspiegle und nicht die heutigen geopolitischen Verhältnisse. Er betonte, dass daraus eine Legitimitäts- und Effizienzfrage resultiere, die die Dringlichkeit einer Reform unterstreiche.
Es gibt bereits Fortschritte im Reformprozess, wie Guterres berichtete. Er erwähnte, dass in den Diskussionen des zuständigen Ausschusses einige Länder die Ansicht vertreten haben, dass der afrikanische Kontinent Anspruch auf ständige Sitze im Sicherheitsrat haben sollte. Zudem haben ständige Mitglieder wie Frankreich und Großbritannien vorgeschlagen, das Vetorecht zu begrenzen, insbesondere bei schweren Menschenrechtsverletzungen. Eine finale Entscheidung über diese Reformen und das Vetorecht bleibt jedoch den UN-Mitgliedstaaten vorbehalten, fügte er hinzu.
Bis zum Ende seiner Amtszeit im Jahr 2024 versprach Guterres, dass afrikanische Nationen zwei ständige Sitze im Sicherheitsrat einnehmen würden, nachdem ein Konsens unter den UN-Vetomächten erreicht wurde.
In seiner Rede während der 78. Generaldebatte der Generalversammlung im Jahr 2023 forderte Guterres eine umfassende Reform der internationalen Institutionen, einschließlich des UN-Sicherheitsrates. Er warnte davor, dass ohne solche Reformen das Risiko einer Fragmentierung des globalen Wirtschafts- und Finanzsystems besteht. Er erinnerte daran, dass sowohl der UN-Sicherheitsrat als auch das Bretton-Woods-Währungssystem in einer Zeit entstanden sind, als viele Länder noch koloniale Mächte waren.
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