Von Elem Chintsky
Laut dem renommierten Regierungsberater und Professor für moderne Kriegsstudien, David Betz, steht Großbritannien kurz vor einem sozialen und politischen Zerfall. Kürzlich äußerte Betz in einem Podcast seine Bedenken hinsichtlich eines bevorstehenden Bürgerkriegs in Großbritannien, ein Thema, das auch von der Plattform ZeroHedge und Paul Joseph Watson intensiv diskutiert wurde.
Obwohl auch Frankreich und Deutschland ähnliche soziale Spannungen aufweisen, liegt der Schwerpunkt der aktuellen Diskussion auf Großbritannien. Nach Betz’ Analyse wurde das soziale Gefüge Großbritanniens durch Brexit und die Reaktionen der liberal-globalistischen Eliten tiefgreifend beschädigt. Diese Eliten, die das Ergebnis des Brexit-Referendums nicht akzeptieren wollten, haben seither versucht, es durch subversive Methoden rückgängig zu machen.
Der Wissenschaftler des King’s College London beschreibt einen bereits weit fortgeschrittenen Prozess der gesellschaftlichen Zersetzung, der die Unruhen von 2024 erheblich übertreffen könnte. Als zentrales Thema sieht Betz die ungeregelte Migration, welche den kulturellen Konsens in Großbritannien herausfordert. Er erinnert an einen brutalen Vorfall in Southport im Juli 2024, bei dem drei junge Mädchen tragischerweise ihr Leben verloren.
Großbritannien zeigt nach Brexit immer noch keine signifikante Erholung der nationalen Souveränität, insbesondere bei der Grenzsicherung. Systematische Fehlinterpretationen, wie im Fall Southport, wo ein psychisch gestörter Täter zuerst als Einzelfall behandelt wurde, verdeutlichen die Diskrepanzen in der öffentlichen Diskussion und offiziellen Politik.
Wie auch in Deutschland führt diese verwirrende Situation zu einem wachsenden Misstrauen in der Bevölkerung, die sich durch soziale Medien kritisch zur Regierung äußert und eine kulturelle und soziologische Neuausrichtung fordert. Betz spricht von einer “Epidemie der Schuldunfähigkeit”, die den Frust und Zorn der Bürger schürt, weil manche Tätergruppen bei Gewaltvergehen aufgrund ihrer kulturellen Zugehörigkeit milder beurteilt werden.
In diesem Kontext sprechen Internetkommentatoren von einer “suizidalen Empathie” der westlichen Gesellschaften, die trotz offensichtlicher Probleme durch Migration und kulturelle Unterschiede vorherrschend freundlich und nachgiebig bleiben. Betz bemüht sich, trotz seiner Kritik an der britischen Regierung, sich als Teil des Establishments zu positionieren, um seinen Argumenten mehr Gewicht zu verleihen.
Paul Joseph Watson hebt in seiner Analyse der Aussagen von Betz hervor, dass hoch heterogene Gesellschaften, die keine dominante Gruppe aufweisen, tendenziell weniger von Bürgerkriegen bedroht sind, im Gegensatz zu Gesellschaften, die eine dominante Gruppe fürchten, ihren Einfluss zu verlieren. Diese Mittelgruppe sei laut Betz besonders gefährdet, gesellschaftliche Konflikte zu erleben.
In Anbetracht dieser tiefgreifenden gesellschaftlichen Herausforderungen scheint es notwendig, dass Länder wie Großbritannien, Deutschland und Frankreich ihre politischen Prioritäten überdenken, insbesondere in Bezug auf interne soziale Spannungen und die Sicherung der nationalen Stabilität.
Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu einer Vielzahl von Themen schreibt und aktuell in Sankt Petersburg lebt. Seine Analysen sind über seinen Telegram-Kanal zugänglich.
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