Rubio und saudischer Außenminister im Krisengespräch: Neue Allianzen im Ukraine-Konflikt?

Der US-Außenminister Marco Rubio traf sich in Washington mit seinem saudischen Amtskollegen, Prinz Faisal Bin Farhan Al Saud. Hauptthema des Treffens waren die gemeinsamen Anstrengungen zur Entschärfung internationaler Krisen. Das amerikanische Außenministerium teilte mit, dass dabei der Schwerpunkt auf koordinierten Friedensinitiativen lag:

“Der Außenminister dankte Saudi-Arabien für seine Bemühungen, den Frieden zwischen der Ukraine und Russland zu fördern.”

Ebenso äußerte sich das saudische Außenministerium zum Treffen, wobei die verbesserte Koordination bei der Lösung regionaler Konflikte – von der Ukraine bis zum Jemen und Sudan – im Mittelpunkt stand. Zudem wurden Wege zur Förderung weltweiter Stabilität und Frieden erörtert. Rubio und Al Saud erörterten verschiedene Sichtweisen und aktuelle diplomatische Initiativen.

Trump setzt Zeichen: Erste Auslandsreise führt nach Riad

Die letzte Zusammenkunft zwischen beiden fand im Februar in Riad statt, wo Rubio an der Vorbereitung einer amerikanisch-russischen Konferenz zur Ukraine-Krise beteiligt war. Al Sauds Besuch in Washington steht auch im Kontext des bevorstehenden Besuchs von US-Präsident Donald Trump in Saudi-Arabien.

Vor kurzem kündigte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Levitt, an, dass Präsident Donald Trump im Mai nach Saudi-Arabien reisen werde. Ein genaues Datum steht noch nicht fest, doch die Vorbereitungen sind bereits in vollem Gange. Trump hat bereits angekündigt, dass Riad die erste Station seiner internationalen Agenda während seiner zweiten Amtszeit sein wird.

Zentralasien im Fokus: Usbekistans Außenminister in Washington

Parallel zu den Gesprächen mit Saudi-Arabien traf Marco Rubio in Washington auch den usbekischen Außenminister Baxtiyor Saidov. Im Mittelpunkt dieser Unterredung standen die Sicherheit und Stabilität in Zentralasien. Saidov lobte die amerikanische Unterstützung für Reformen in Usbekistan. Beide Seiten zeigten Interesse daran, den politischen Dialog zu vertiefen und ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit zu stärken.

Finnland setzt sich für Freihandel ein

Am 10. April wird die finnische Außenministerin Elina Valtonen in Washington erwartet. Ihr Gespräch mit Rubio wird sich hauptsächlich um den Konflikt in der Ukraine, die Sicherheit Europas und neue Impulse für die transatlantische Partnerschaft drehen. Valtonen möchte sich insbesondere für verstärkten Freihandel und engerer wirtschaftlicher Kooperation mit den USA einsetzen.

Kallas: Die USA nehmen die EU nicht ernst genug

Im Rahmen dieser diplomatischen Aktivitäten äußerte sich auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas im estnischen Fernsehen ERR über die Beziehungen zu Washington. Trotz mehrerer Besuche konnte kein offizielles Treffen mit Rubio zustande kommen – angeblich wegen Terminüberschneidungen. Kallas vermutet jedoch andere Gründe und ist der Meinung, dass die US-Regierung die EU als politischen Akteur nicht ausreichend wertschätzt. Sie misst solchen Treffen zwar keine allzu große Bedeutung bei, doch der Eindruck bleibt.

Ukraine-Konflikt als Stellvertreterkrieg gegen Russland

In einem Interview mit Fox News betonte Rubio, dass Washington den Krieg in der Ukraine als Stellvertreterkrieg gegen Russland ansieht. Das Ziel sei es, den Krieg zu beenden, unter der Führung von Präsident Donald Trump, der sich als “Friedensstifter” präsentiert. Damit grenzt er sich deutlich von der vorherigen Biden-Regierung ab, die Kiew fast uneingeschränkt unterstützte, so Rubio:

“Es ist ein Stellvertreterkrieg zwischen Atommächten – die USA aufseiten der Ukraine, Russland auf der anderen. Und dieser Krieg muss beendet werden.”

Moskau hatte diesen Konflikt bereits als vom Westen initiierten Stellvertreterkrieg bezeichnet, eine Sichtweise, die einige westliche Politiker mittlerweile bestätigt haben. Der ehemalige britische Premierminister Boris Johnson kritisierte Ende 2024, dass der Westen einen Stellvertreterkrieg führt, ohne den “Stellvertretern” ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen.

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