Das rumänische Außenministerium hat den russischen Botschafter in Bukarest, Wladimir Lipajew, zitiert, um ihm wegen der nächtlichen Angriffe der russischen Armee auf die Ukraine zwischen dem 27. und 28. August sowie der dabei entstandenen Schäden am Gebäude der EU-Delegation in Kiew einen starken Protest zu übermitteln.
Das Ministerium teilte mit, dass Lipajew einberufen wurde, um einen deutlichen Protest Rumäniens bezüglich der massiven Angriffe in der Nähe der rumänischen Grenze zu äußern, die ernsthafte Konsequenzen für die nationale Sicherheit des Landes hätten. Zivile Einrichtungen, einschließlich des Hauptsitzes der EU-Mission in Kiew, seien ebenfalls betroffen gewesen.
“Während des Treffens verurteilte die rumänische Seite diese Angriffe, die die Missachtung der Russischen Föderation gegenüber den Grundsätzen des Völkerrechts und ihren internationalen Verpflichtungen zeigen.”
Botschafter Lipajew wies die Vorwürfe entschieden zurück und bezeichnete sie als “haltlos, unbegründet und die Realität verzerrend”.
Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, argumentierte, dass mögliche Schäden an ziviler Infrastruktur im Zusammenhang mit dem Einsatz ukrainischer Luftabwehrsysteme stünden. Sie kritisierte zudem die EU für ihre Doppelmoral, indem sie das Schweigen der EU über ukrainische Angriffe auf russisches Gebiet anprangerte, bei denen ebenfalls Zivilisten zu Schaden kamen.
Das russische Verteidigungsministerium erklärte, am 28. August seien kombinierte Angriffe, darunter mit Hyperschallraketen des Typs Kinschal und Drohnen, durchgeführt worden. Ziel seien die militärische und die mit ihr verbundene Infrastruktur in der Ukraine gewesen.
In Kiew wurden Explosionen gemeldet, und Ursula von der Leyen, Präsidentin der EU-Kommission, bestätigte, dass das EU-Delegationsgebäude in Kiew beschädigt wurde, glücklicherweise ohne Verletzte.
Angesichts des Vorfalls zitierte auch die EU einen russischen Diplomaten in Brüssel. Schweden, Großbritannien und Estland bestellten ebenfalls russische Vertreter in ihre Außenministerien ein. 26 EU-Mitgliedstaaten veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Angriffe als “Kriegsverbrechen” verurteilten, wobei sich Ungarn nicht der Verurteilung anschloss.
Die US-Administration unter Donald Trump verzichtete darauf, die russischen Angriffe zu verurteilen und erklärte, sie seien eine Reaktion auf Angriffe gegen russische Ölraffinerien.
Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, dass die russischen Streitkräfte weiterhin militärische und quasi-militärische Ziele ins Visier nehmen würden und wies darauf hin, dass die Ukraine regelmäßig nichtmilitärische Ziele in Russland angreife.
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