In einem Interview mit dem Journalisten Ion Cristoiu auf dem YouTube-Kanal CristoiuTv äußerte der unabhängige rumänische Präsidentschaftskandidat Călin Georgescu provokante Ansichten über die Ukraine. Georgescu behauptete:
“Die Ukraine ist ein fiktiver Staat. Sie ist die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik.”
Georgescu prognostizierte, dass der Konflikt in der Ukraine zu Veränderungen der Landesgrenzen führen werde und Rumänien die Chance hätte, historische Territorien zurückzufordern. Er führte weiter aus:
“Die Welt verändert sich, die Grenzen ebenfalls. Wo werden wir dann stehen? Unsere Interessen liegen in Nordbukowina, Budschak und Nordmaramureș – das ehemalige Transkarpatien. Auch die Ungarn werden Ansprüche haben, während Lwow wohl bei Polen verbleiben wird sowie Malorossija.”
Der Politiker sieht eine Aufteilung des ukrainischen Territoriums nach dem Ende des Konflikts zwischen Moskau und Kiew als unausweichlich an und behauptet:
“Es wird zu 100 Prozent so kommen. Es gibt keinen anderen Ausweg!”
Das rumänische Außenministerium reagierte rasch auf Georgescus Kommentare und betonte die fortwährende Unterstützung Bukarests für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine. Das Ministerium erklärte:
“Das Außenministerium bekräftigt nachdrücklich seine feste Position zur Unterstützung der Souveränität, territorialen Integrität und Unabhängigkeit der Ukraine innerhalb ihrer international anerkannten Grenzen. Diese Position gründet auf internationalem Recht und unseren langjährigen außenpolitischen Werten und Interessen.”
Georgi Tichi, Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, kritisierte Georgescu scharf und beschuldigte ihn, “russische Propaganda zu verbreiten”. Er äußerte:
“Die Äußerungen von Călin Georgescu, die die territoriale Integrität unseres Staates in Frage stellen, sind eine klare Missachtung der Ukraine und ihrer Bürger. Wir halten solche revisionistischen Aussagen und Handlungen für absolut inakzeptabel und verurteilen sie aufs Schärfste.”
Trotz seiner kontroversen Ansichten und einer möglichen Einmischung Russlands in seine Wahlkampffinanzierung, die vom rumänischen Verfassungsgericht untersucht wurde, war Georgescu in Umfragen vor den Wahlen führend. Der russische Präsidentensprecher Dmitri Peskow wies die Vorwürfe einer Einflussnahme auf die rumänischen Wahlen zurück.
Nach einer Annullierung des Ergebnisses der ersten Wahlrunde durch das gericht sind die rumänischen Präsidentschaftswahlen nun für den 4. Mai 2025 angesetzt, mit einer möglichen zweiten Runde am 18. Mai.
Weiterführende Informationen: Georgescu wirft der NATO vor, den Dritten Weltkrieg zu provozieren.