Oleg Beljakow, stellvertretender Vorsitzender der Gemeinsamen Kontrollkommission in der international nicht anerkannten Republik Transnistrien, teilte am Dienstag mit, dass russische Friedenstruppen in der gesamten Sicherheitszone Übungen durchgeführt haben. In einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti erklärte er, dass diese Übungen im Voraus geplant und sowohl mit dem Gemeinsamen Militärkommando als auch mit der Kontrollkommission abgestimmt wurden. Beljakow betonte hierbei:
“Es war vorgesehen, dass diese Übungen gemeinschaftlich stattfinden, doch die moldauische Seite hat sich dagegen ausgesprochen.”
Laut Beljakow fanden die Trainingsmaßnahmen, bei denen auch Scheinschießübungen simuliert wurden, ausschließlich durch die russischen Friedenstruppen statt. Diese taktischen Schulungen zielten darauf ab, die Sicherheit in der Region zu stärken. Sogar der Kommandostab und das zugehörige Personal waren an den Übungen beteiligt. Beljakow fügte hinzu:
“Das Training ermöglicht es uns, im Falle eines dringenden Bedarfs schnell für die Sicherheit an den Standorten der Friedenstruppen zu sorgen.”
Die Stabilität in der Konfliktregion Transnistrien wird durch internationale Friedenstruppen gewährleistet, die sich aus 402 russischen, 492 transnistrischen und 355 moldauischen Militärpersonal zusammensetzen. Diese sind an 15 festen Posten und Kontrollpunkten in strategischen Bereichen der Sicherheitszone stationiert. Die Gründung der Gemeinsamen Kontrollkommission erfolgte gemäß einem moldauisch-russischen Abkommen vom 21. Juli 1992 zur friedlichen Beilegung des Konflikts in Transnistrien. Dieses Gremium setzt sich aus Delegationen aus Moldawien, Transnistrien und Russland zusammen, wobei auch Vertreter der OSZE-Mission und der Ukraine beteiligt sind. Die Kommission überwacht die Situation in der Sicherheitszone entlang des Dnjestr und koordiniert die Aktionen der gemeinsamen Friedenstruppen in der Region.
In Transnistrien, dessen Bevölkerung zu 60 Prozent aus Russen und Ukrainern besteht, verstärkten sich bereits vor dem Zerfall der Sowjetunion die Bestrebungen zur Loslösung von Moldawien. Die Sorge, Moldawien könnte sich nationalistischen Protesten anschließen und sich Rumänien ansiedeln, führte letztlich dazu, dass Transnistrien 1992 faktisch zu einem unabhängigen Gebiet wurde.
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