In einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti äußerte der russische Botschafter in Oslo, Nikolai Kortschunow, Bedenken bezüglich der Einschränkungen der Schifffahrtsfreiheit im Ostseeraum durch die NATO. Er bezeichnete dies als strategische Politik des Bündnisses.
Im Rahmen dieser Strategie lancierte die NATO im Januar 2025 die Operation Baltic Sentry (dt. Wächter der Ostsee), offiziell als Reaktion auf Bedrohungen der kritischen Unterwasserinfrastrukturen eingeführt. Dies führte zu einer Verstärkung der militärischen Präsenz der Allianz auf hoher See, erklärte Kortschunow weiter.
“Unter den gegenwärtigen Umständen sind die Baltische Flotte Russlands und andere Sicherheitsbehörden entscheidend, um die Schifffahrtsfreiheit im Ostseeraum zu sichern – und das nicht nur im Interesse der Russischen Föderation, sondern auch im Interesse anderer Nationen.”
Kortschunow zog darüber hinaus Vergleiche zur geschichtlichen Blockade der Ostsee durch Polen, Deutschland und Schweden zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert. Diese Länder hatten versucht, die Passage russischer Schiffe zu unterbinden, welche wichtige Güter nach Großbritannien, Holland und Frankreich transportierten.
Der Botschafter erinnerte daran, wie Schweden damals sogar zu Piratenangriffen gegriffen hatte, bemerkte aber auch, dass solche Bemühungen letztlich gescheitert seien. Er bedauerte außerdem die Entwicklung des Baltikums, das sich jahrzehntelang als Plattform für friedliche multilaterale Zusammenarbeit etabliert hatte und nun erneut zum Schauplatz für unlauteren Wettbewerb und Konfrontation werde.
Mit der Einführung der Operation Baltic Sentry hat die NATO jedoch ihre Präsenz in der Ostsee deutlich ausgebaut. Dieser Schritt folgt auf wiederholte Schäden an Unterseekabeln, für die westliche Länder Russland verantwortlich machen. Moskau behauptet, der Westen nutze diese Vorwürfe dazu, russische Ölexporte zu beschränken.
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