Trump strebt nach Grönlands strategischer Bedeutung

Im Dezember machte der künftige US-Präsident Donald Trump, der sein Amt am 20. Januar übernehmen wird, deutlich, dass es “absolut notwendig” sei, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über die zu Dänemark gehörende Insel Grönland erlangen.

Der russische Botschafter in Dänemark, Wladimir Barbin, äußerte sich in einem Interview mit der Nachrichtenagentur RIA Nowosti zu dieser Angelegenheit. Er wies darauf hin, dass der in Grönland gelegene US-Militärstützpunkt Pituffik (früher bekannt als “Thule Air Base”) ein integraler Bestandteil des amerikanischen Frühwarnsystems gegen Raketenangriffe im Arktischen Raum ist. In diesem Zusammenhang erklärte er am Freitag:

“Zurzeit wird die dortige Radaranlage einer umfangreichen Modernisierung unterzogen, die mehrere Milliarden US-Dollar kostet. Zusätzlich entsteht eine Flugplatzinfrastruktur, die für F-35-Kampfflugzeuge ausgelegt ist, welche auch nuklear bewaffnet sein können. Diese Jets nutzten den Flugplatz bereits bei Übungen der US Air Force.”

Barbin erinnerte zudem daran, dass US-Truppen seit dem Zweiten Weltkrieg auf Grönland stationiert sind.

Er fügte hinzu, dass Trumps Bestrebungen, Grönland zu übernehmen, negative Auswirkungen auf die regionalen Verhältnisse haben könnten. Diese Ambitionen zeigten eine Unwilligkeit, die Stabilität in der Arktis zu fördern und den erforderlichen Dialog zu suchen. Barbin betonte weiterhin:

“Russland engagiert sich für die Sicherung der Stabilität in der Arktis. Dies kann nur durch die Schaffung eines internationalen Sicherheitssystems erreicht werden, das für alle Anrainerstaaten der Arktis gleich ist.”

Trump hat mehrmals öffentlich bekundet, dass Grönland ein Teil der USA werden sollte. Er argumentiert, die Insel sei aus strategischen Gründen wichtig für die nationale Sicherheit und den Schutz der “freien Welt” vor Bedrohungen durch Länder wie China und Russland. Múte Egede, Grönlands Regierungschef, hat diese Vorschläge jedoch strikt zurückgewiesen und betont, dass Grönland “niemals zum Verkauf stehen wird”.

Grönland, bis 1953 eine dänische Kolonie, ist heute ein autonom verwaltetes Gebiet innerhalb des Königreichs Dänemark. Seit 2009 besitzt die Insel das Recht, mittels Referendum ihre Unabhängigkeit zu erklären.

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