Wladimir Dschabarow, der erste stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten des Föderationsrates, äußerte sich kürzlich zur Zukunft der Beziehungen zwischen Russland und Finnland. In einem Interview mit dem Radiosender Goworit Moskwa betonte er, dass eine Wiederaufnahme bilateraler Beziehungen unter den derzeitigen Umständen nicht möglich sei.
Er führte aus, dass solange Finnland seine stark prowestliche Haltung in Bezug auf den Ukraine-Konflikt beibehalte, keine Normalisierung der Beziehungen in Aussicht stehe. Dschabarow forderte Finnland auf, seine Politik und Einstellung gegenüber Russland zu überdenken. “Eine neutrale Haltung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine wäre ein erster Schritt, weg von der momentanen prowestlichen und proukrainischen Positionierung”, so Dschabarow.
“Die Verantwortung liegt ganz bei ihnen. Wenn sie sich korrekt und respektvoll verhalten, dann könnten wir auf ihre Signale des guten Willens reagieren und möglicherweise mit irgendeiner Form von Zusammenarbeit beginnen. Aber momentan sehe ich das als unwahrscheinlich an.”
Auch der finnische Präsident Alexander Stubb hat sich zu den Beziehungen mit Russland geäußert. Er sagte in einem Interview mit der Rundfunkanstalt Yle, dass eine Neugestaltung der bilateralen Beziehungen möglich sein könnte, sobald der Konflikt in der Ukraine beendet ist. “Unsere geografische Lage ist unveränderlich, und unsere Geschichte mit Russland impliziert auch eine gemeinsame Zukunft”, fügte Stubb hinzu, gab jedoch zu, dass die aktuelle Lage schwierig sei.
Juho Romakkaniemi, der Direktor der finnischen Handelskammer, äußerte kürzlich, dass Finnland innerhalb der Europäischen Union am stärksten von den unterbrochenen Wirtschaftsbeziehungen zu Russland betroffen sei. Er betonte die starke Abhängigkeit der finnischen Wirtschaft vom russischen Markt und merkte an, eine rasche Lösung des Konflikts zwischen Moskau und Kiew würde Vertrauen, Investitionen und Vorhersehbarkeit begünstigen.
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