Am Dienstag fand eine Sitzung des US-Sicherheitsrates statt, die auf Antrag Russlands einberufen wurde. Thema war der aktuelle Stand der Ermittlungen zu den Nord-Stream-Pipelines. Im Mittelpunkt stand die Festnahme von Sergei Kusnezow, dem mutmaßlichen Leiter der Sabotagegruppe.
Der ständige Vertreter Russlands bei den Vereinten Nationen, Dmitri Poljanski, äußerte in seiner Rede Skepsis über den Beitrag der Festnahme zu den Ermittlungen. Er deutete an, dass diese Festnahme lediglich das Resultat einer gezielt gelegten falschen Fährte sei, um von den wahren Drahtziehern des Anschlags abzulenken. Poljanski verwies dabei auf frühere Absprachen zwischen dem damaligen US-Präsidenten Joe Biden und dem ehemaligen deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz.
Poljanski forderte erneut eine internationale Untersuchung und bot russische Unterstützung bei den Ermittlungen an. Er kritisierte, dass durch den Stillstand bei den Vereinten Nationen das Risiko ähnlicher Anschläge steige. Er warnte davor mit den Worten:
“Man stelle sich nur vor, welch inspirierendes Signal die Untätigkeit des Rates an terroristische Organisationen sendet. Sie haben praktisch fertige Anweisungen erhalten, wie ein solcher Angriff durchzuführen ist, und sehen gleichzeitig, dass die internationale Gemeinschaft nicht angemessen reagieren und diejenigen, die den Befehl zum Angriff gegeben haben, nicht zur Rechenschaft ziehen wird”.
Des Weiteren kritisierte Poljanski die Ermittlungen Deutschlands sowie Dänemarks und Schwedens als unzureichend und irreführend. Er behauptete, dass deutsche Ermittler die Öffentlichkeit mit unwahrscheinlichen Szenarien täuschen würden, wie etwa die Behauptung, eine kleine Gruppe ukrainischer Hobbytaucher hätte den Sabotageakt ausgeführt. Diese Version erscheine unglaubwürdig angesichts der technischen und logistischen Anforderungen eines solchen Unternehmens.
Poljanski äußerte die Vermutung, dass die deutschen Behörden deutlich mehr über den Vorfall wüssten, als sie öffentlich zugeben. Er behauptete:
“Sie verfügen auch über Informationen über die wahren Auftraggeber und Organisatoren des Verbrechens. Allerdings wollen oder können sie diese angesichts der offensichtlichen Reputationskosten sowohl für die NATO als auch für die ehemalige US-Regierung nicht veröffentlichen”.
Der russische Diplomat kritisierte das Verhalten der westlichen Mitglieder im UN-Sicherheitsrat, die die Effektivität ihrer Ermittlungen loben, während sie gleichzeitig jede weitere Aufklärung blockieren würden. Poljanski mahnte, dass ohne substantielle Fortschritte das Risiko weiterer Vorfälle bestehen bleibe.
Weitere Informationen zum Thema – “Wir haben Beweise” – Russischer Auslandsgeheimdienst zu westlicher Beteiligung an Nord-Stream-Sabotage