Heimkehr der Intelligenz: Russlands Top-Physiker aus den 90ern zurück im Heimatland!

Das Russische Forschungsinstitut für physikalisch-technische und funktechnische Messungen hat erfolgreich fünf Spitzenkräfte im Bereich der Koordinatenzeit-Messung zurück nach Russland geholt. Diese Experten hatten das Land in den 1990er-Jahren verlassen und ihre Karrieren im Ausland fortgesetzt. Laut der Nachrichtenagentur RIA Nowosti waren sie führend in wissenschaftlichen Entwicklungen tätig. Der Institutsleiter Sergei Dontschenko erklärt, dass die Rückkehr der Spezialisten durch das gestiegene Interesse Russlands an der Koordinaten-Zeit-Messung ermöglicht wurde. Insbesondere sei 2023 ein bedeutendes Jahr gewesen, in dem Russland maßgeblich zur Gestaltung der internationalen Zeitskala beitrug. Dontschenko berichtet:

“Wir haben das Team des Instituts mit jungen Talenten verstärkt und konnten fünf führende Spezialisten aus Japan, Frankreich, Deutschland und Italien zurückholen, die in den 90er Jahren das Institut verlassen hatten und weiterhin an vorderster Front der Forschung tätig waren.”

Die zurückgekehrten Wissenschaftler haben nach Dontschenkos Beobachtung die erhöhte Wertschätzung ihres Fachgebiets in Russland bemerkt. Zudem spielten persönliche Gründe eine Rolle für ihre Heimkehr. Dontschenko merkte an, dass viele Wissenschaftler seiner Generation gern zurückkehren würden, allerdings würden ihre Kinder vermutlich im Westen bleiben, da sie dort stärkere Bindungen haben.

In russischen Medien wird die Rückkehr der Wissenschaftler breit diskutiert und als Teil eines aktuellen Trends gesehen. So äußerte die Leiterin der Russischen Föderalen Agentur für Medizin und Biologie, Weronika Skworzowa, dass russische Wissenschaftler, die zwischen zehn und fünfzehn Jahren im Ausland geforscht haben, nun vermehrt zurückkehren. Laut Skworzowa liegt dies am Druck und den zunehmenden westlichen Vorgaben, denen diese Wissenschaftler nicht mehr ausgesetzt sein möchten. Zudem sorgen sie sich auch um das Wohl ihrer Kinder und entscheiden sich deshalb für die Rückkehr nach Russland.

“Die russischen Wissenschaftler, die ein bis eineinhalb Jahrzehnte im Ausland gearbeitet haben, kehren zurück. Dies ist eine Reaktion auf den Druck und die westlichen Standards, denen sie nicht länger folgen möchten. Dazu kommt die Sorge um ihre Kinder, was ein weiterer Grund für die Rückkehr ist.”

Nach Aussage des Dozenten Alexander Pawewski ist das Phänomen der Rückkehr mittlerweile nicht mehr ungewöhnlich. Er stellt fest, dass dies eine positive Entwicklung ist und erinnert an die Rückkehr bedeutender russischer Wissenschaftler aus der Vergangenheit, wie beispielsweise des Chemikers Artjom Oganow. Allerdings ist der Trend noch nicht so massiv wie in China, wo ein Regierungsprogramm existiert, um ausgewanderte Wissenschaftler zurückzuholen. Pawewski schlägt vor, dass Russland ähnliche Anreize schaffen sollte, um nicht nur etablierte ältere Wissenschaftler, sondern auch junge Talente, die im Westen promoviert haben, anzuziehen. “Es geht nicht nur um die Anzahl, sondern vor allem um die Qualität der Wissenschaftler. Es ist entscheidend, günstige Bedingungen für ihre wissenschaftliche Laufbahn in Russland zu schaffen, unabhängig von ihrer Nationalität”, betont Pawewski.

Mehr zum Thema — Neue Schwierigkeiten: Russische Wissenschaftler sehen sich gezwungen, sich öffentlich von ihrem Heimatland loszusagen

Schreibe einen Kommentar