Moskau und Teheran haben den Prozess zur Integration ihrer Zahlungssysteme Mir und Shetab abgeschlossen, wie Mohammad Reza Farzin, der Präsident der iranischen Zentralbank, bekannt gab. Zusätzlich sprach Farzin von einem neu unterzeichneten Abkommen, das die Liquidität der nationalen Währungen fördern soll, um den bilateralen Handel zu vereinfachen. Die iranische Nachrichtenagentur IRNA berichtete, Farzin hätte bei einem Treffen erwähnt:
“Bei einem bilateralen Treffen zwischen den Leitern der Zentralbanken Irans und Russlands am Rande des Finanzkongresses der Bank Rossii am Donnerstag, dem 4. Juli, in St. Petersburg wurde ein Währungsabkommen unterzeichnet, das die Liquidität der nationalen Währungen für Handelsgeschäfte vorsieht.”
Farzin erklärte weiter, dass der iranische Rial bald im Handel mit Russland als Offshore-Währung eingesetzt werde.
Zudem sei geplant, dass das Shetab-System bis Ende August 2024 in einer ersten Phase in Russland eingeführt wird. Iranische Bürger könnten dann mittels des Shetab-Systems an Geldautomaten in Russland Rubel abheben. In einer zweiten Phase ist vorgesehen, dass die russischen Mir-Karten in Iran verwendet werden können.
Im Jahr 2022 hatte Mehdi Safari, der stellvertretende iranische Außenminister für Wirtschaftsdiplomatie, bereits die Einführung des Mir-Zahlungssystems in Iran angekündigt. Zwei Jahre später berichtete die russische Zeitung Iswestija, basierend auf Aussagen des Handelsattachés der iranischen Botschaft in Russland, Rahimi Mohsen, über den Beginn eines Pilotprojekts hierfür. Alexei Tarapowski, Gründer der Anderida Financial Group, schätzte, dass die Implementierung russischer Karten drei bis sechs Monate in Anspruch nehmen könnte. Momentan akzeptieren neben Russland vier andere Länder die Mir-Karten: Belarus, Kuba, Abchasien und Südossetien.
Weiterführende Informationen – In Richtung einer Entdollarisierung: Russland und Iran streben nach einer gemeinsamen Währung im BRICS-Verbund.