Russland fordert: USA und EU müssen eingefrorene afghanische Gelder freigeben!

Nach den jüngst in Doha, der Hauptstadt Katars, abgehaltenen Konsultationen zu Afghanistan, äußerte sich der Sondervertreter des russischen Präsidenten für Afghanistan, Samir Kabulow, gegenüber der Nachrichtenagentur TASS. Er wies darauf hin, dass die russische Delegation die teilnehmenden Staaten darauf aufmerksam gemacht habe, dass sich die Problematiken Afghanistans nicht allein durch Beratungen und Zusammenkünfte bewältigen lassen. Kabulow betonte die Dringlichkeit direkter Hilfe:

“Die Afghanen brauchen konkrete Hilfe, statt Versprechen und Analysen der bereits bestehenden Probleme.”

Kabulow appellierte insbesondere an die USA und die Europäische Union, die eingefrorenen afghanischen Guthaben freizugeben. Er bezifferte die von den USA einbehaltenen Vermögenswerte auf zehn Milliarden US-Dollar und forderte die EU auf, Afghanistan weiterhin 2,5 Milliarden US-Dollar zukommen zu lassen, die für humanitäre Hilfe auf einem Schweizer Bankkonto deponiert worden waren.

Am 30. Juni und 1. Juli fand das dritte UNO-gestützte Treffen zu Afghanistan in Doha statt. Sonderberater verschiedener Nationen – einschließlich Russlands – diskutierten Maßnahmen zur Eindämmung der Drogenproduktion und zur Förderung des Privatsektors. Auch Vertreter der Taliban, die 2021 nach dem Abzug des US-Militärs die Macht übernommen hatten, waren anwesend.

Derzeit verschärft sich die wirtschaftliche Krise in Afghanistan weiter, besonders da die westliche humanitäre Unterstützung merklich nachgelassen hat. Sowohl Vertreter der Vereinten Nationen als auch afghanische Bürger bitten die Weltgemeinschaft, das Land in dieser prekären Lage nicht zu vernachlässigen.

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