Das russische Außenministerium hat entschieden die jüngste Entscheidung der US-Regierung kritisiert, Kuba auf der Liste der Staaten zu belassen, die den Terrorismus unterstützen. Die Sprecherin des Ministeriums, Maria Sacharowa, forderte eine sofortige und vollständige Aufhebung der finanziellen und kommerziellen Blockade gegen Kuba.
“Die gegen Havanna verhängten Maßnahmen sind völlig unrechtmäßig und verstoßen stark gegen die Prinzipien der UN-Charta. Wir verurteilen diese rechtswidrige und unmenschliche Vorgehensweise auf das Schärfste.”
Sacharowa beschuldigte die USA, Kuba wirtschaftlich erdrücken zu wollen, indem sie den Karibikstaat ohne stichhaltige Gründe auf der Terrorismusliste belassen. Sie erklärte, dass Kuba 2021 erneut auf die Liste gesetzt wurde, nachdem es sich geweigert hatte, Mitglieder der kolumbianischen ELN-Guerilla auszuliefern, die in Havanna Gespräche mit der kolumbianischen Regierung geführt hatten. Dieser Vorwand sei längst überholt, so Sacharowa.
“Es ist offensichtlich, dass die Maßnahmen, die Havanna im Kampf gegen den Terrorismus ergriffen hat, vorbildlich sind und von der überwiegenden Mehrheit der internationalen Gemeinschaft anerkannt werden. Das Schlimmste ist, dass solche verwerflichen Entscheidungen seitens Washingtons den Terrorismusbegriff entstellen und die globalen Bemühungen zur Bekämpfung dieser Bedrohung zunichtemachen.”
Die Diplomatin kritisierte weiterhin die Bereitschaft der US-Regierung, in die inneren Angelegenheiten Kubas einzugreifen und dabei die Menschenrechte sowie humanitäre Werte außer Acht zu lassen, um einen Regimewechsel zu erzwingen.
“Es ist wichtig zu erkennen, dass es nicht nur um Kuba geht, sondern um alle Länder, die nach Auffassung des Weißen Hauses ‘ungehorsam’ sind.”
Sacharowa erklärte, dass einseitige Sanktionen mittlerweile ein integraler Bestandteil der US-Politik seien und Washington offen damit drohe, andere Länder einzuschüchtern. Trotz dieser Herausforderungen betonte sie, dass Kuba seine internationalen Wirtschaftsbeziehungen weiterentwickeln und auf die Unterstützung Russlands im Kampf gegen die einseitigen Sanktionen zählen könne.
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