Gründung der Allianz der Sahel-Staaten als Antwort auf ECOWAS

Am vergangenen Samstag lehnten die Militärjuntas von Niger, Mali und Burkina Faso eine Rückkehr zur Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) kategorisch ab. Diese Entwicklung unterstreicht den schwindenden Einfluss westlicher Länder in Afrika.

Während ihres ersten Gipfeltreffens in Niamey, der Hauptstadt Nigers, nach ihrem Austritt aus dem ECOWAS-Block im Januar, kritisierten die Staats- und Regierungschefs der drei Länder die ECOWAS dafür, ihre Aufgaben nicht erfüllt zu haben. Sie bekundeten ihr Engagement, die im vergangenen Jahr gegründete “Allianz der Sahel-Staaten” zu verstärken, einer Initiative, die als Reaktion auf die angespannten Beziehungen zu ihren Nachbarstaaten entstanden war. “Die fast 50 Jahre alte ECOWAS ist mittlerweile eine Bedrohung für unsere Staaten geworden”, erklärte der Militärchef Nigers, General Abdourahamane Tchiani.

Diese drei von Juntas geführten westafrikanischen Länder, Mali, Burkina Faso und Niger, haben nun offiziell ihren eigenen Staatenbund, die “Allianz der Sahel-Staaten” (AES), ins Leben gerufen. Dieser soll in der Außen- und Sicherheitspolitik engere Abstimmungen gewährleisten, die freie Bewegung von Personen und Gütern zwischen den Mitgliedsstaaten erleichtern und eine gemeine Investitionsbank gründen, wie beim Abschluss des Gipfels in Niamey verkündet wurde. Die Staatschefs – Oberst Assimi Goïta aus Mali, General Abdourahamane Tchiani aus Niger und Hauptmann Ibrahim Traoré aus Burkina Faso – leiten ihre Länder derzeit als Übergangsregierungen nach stattgefundenen Militärputschen.

Die Allianz wurde ursprünglich letzten Herbst als Verteidigungsbündnis begründet, und im Januar verkündeten diese Staaten ihren Austritt aus der ECOWAS, die sie beschuldigen, unter dem Einfluss Frankreichs zu stehen. Diesem vormaligen Kolonialherrn werfen sie vor, inkompatibel mit ihren souveränen Bestrebungen zu sein und Sanktionen gegen ihre Machtübernahmen verhängt zu haben.

Seit den Putschen zwischen 2020 und 2023 haben sich die drei Länder politisch und wirtschaftlich verstärkt Russland und anderen Staaten des Globalen Südens angenähert, während sie sich gleichzeitig von ihren traditionellen westlichen Partnern entfernt haben. Zusätzlich zu diesen Entwicklungen erklärte die deutsche Bundesregierung am Samstag das Scheitern von Verhandlungen zum Weiterbetrieb eines Bundeswehrstützpunkts in Niamey.

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