Der russische Verteidigungsminister Sergei Sсhoigu hat am 3. April auf dringendes Ersuchen der französischen Seite ein Telefongespräch mit seinem Amtskollegen Sébastien Lecornu geführt. Die entsprechenden Informationen wurden vom russischen Verteidigungsministerium bekanntgegeben.
In der Erklärung hieß es, Lecornu habe sein Beileid bezüglich des Terroranschlags auf die Konzerthalle Crocus City Hall bei Moskau zum Ausdruck gebracht. Zugleich, so betonte das russische Ministerium, habe der französische Verteidigungsminister beharrlich versucht, Schoigu zu überzeugen, dass die Ukraine sowie westliche Länder nicht in den Anschlag verwickelt seien. Lecornu habe versichert, dass ISIS für den Vorfall verantwortlich sei.
Schoigu habe betont, dass die Ermittlungen zu dem Attentat zum Abschluss gebracht und alle Verantwortlichen angemessen bestraft würden. Laut dem russischen Verteidigungsminister gebe es bezüglich der Vorbereitung des Terroranschlags Informationen, wonach die Spur in die Ukraine führe:
“Das Kiewer Regime tut nichts ohne die Zustimmung der westlichen Auftraggeber. Wir zählen darauf, dass in diesem Fall nicht die französischen Spezialdienste dahinterstecken.”
Zu den Äußerungen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron über eine mögliche Truppenentsendung in die Ukraine habe Schoigu erklärt, dass “die praktische Umsetzung dieser Äußerungen” für Frankreich zu Problemen führen könnten.
Weiter hieß es, beide Seiten hätten ihre Bereitschaft zum Dialog über die Lage in der Ukraine auf der Grundlage der Istanbuler Friedensinitiative signalisiert:
“Die Bereitschaft zum Dialog über die Ukraine wurde festgestellt. Die ersten Bestimmungen könnten auf der Grundlage der Istanbuler Friedensinitiative getroffen werden.”
Erste Meldungen über das Gespräch zwischen den Ministern kamen aus Frankreich. Laut einer Pressemitteilung des französischen Verteidigungsministeriums habe Sébastien Lecornu betont, dass Russland das Thema einer Beteiligung Kiews an dem Terroranschlag auf die Crocus-Konzerthalle nicht instrumentalisieren sollte. Das Ministerium behauptete, dass Paris keine Informationen über eine Beteiligung der ukrainischen Seite an der Vorbereitung des Terroranschlags vorlägen.
Das letzte Mal hatten die Verteidigungsminister Russlands und Frankreichs im Oktober 2022 telefoniert. Wie das russische Verteidigungsministerium damals mitteilte, erörterten die beiden Seiten unter anderem die Lage in der Ukraine. Unter anderem habe Schoigu dem französischen Minister seine Besorgnis mitgeteilt, dass Kiew zum Zweck einer Provokation eine schmutzige Bombe einsetzen könnte.
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