Eingriff in den Markt: Regierung schränkt Parallelimporte ein, um deutsche Hersteller zu schützen!

Das russische Ministerium für Industrie und Handel plant, die Regelungen für Parallelimporte zu verschärfen, wie aus internen Dokumenten und Quellen innerhalb der Behörde hervorgeht. Medienberichten zufolge, insbesondere der Zeitung Iswestija, sollen zukünftig nur noch ausgewählte Marken statt ganzer Produktkategorien wie Kleidung oder Kosmetik importiert werden dürfen. Ein Sprecher der Behörde bestätigte, dass ein entsprechendes Gesetzesdokument derzeit im Justizministerium geprüft wird. Iswestija zitiert eine Quelle, die mit der Erstellung des Dokuments vertraut ist:

“Das Ministerium für Industrie und Handel plant, seine Verordnung über Parallelimporte, die den Import ausländischer Waren ohne Zustimmung des Rechteinhabers ermöglicht, zu aktualisieren. Früher wurden die aufgeführten Marken fast vierteljährlich angepasst, um die Marktsituation zu bewerten. Diesen Frühling beabsichtigt die Behörde jedoch, die Anzahl der Produkte, die über Parallelimporte eingeführt werden können, zu begrenzen. Das Ministerium wird seine Herangehensweise grundlegend ändern.”

Anstatt ganze Produktgruppen zu erlauben, soll nun eine spezifischere Liste von Marken für den Parallelimport freigegeben werden. “Je weiter sich die einheimische Produktion dieser gefragten Artikel entwickelt und je mehr Lieferungen aus freundlich gesinnten Ländern und andere Faktoren zustande kommen, desto mehr wird die Liste der erlaubten Importe reduziert”, erläuterte die Behörde.

Artjom Sokolow, Präsident des Verbandes der Onlinehändler, äußerte sich ebenfalls zu den Änderungen. Er betonte die Bedeutung einer sorgfältigen Überprüfung jeder Marke, die für Parallelimporte vorgesehen ist, wobei Aspekte wie die Verfügbarkeit lokaler Produktion, die Nachfrage der Verbraucher und das Vorhandensein vergleichbarer einheimischer Produkte berücksichtigt werden. Sokolow führte aus:

“Wir pflegen einen ständigen konstruktiven Dialog mit dem Ministerium und halten es für wichtig, dass Bedingungen geschaffen werden, unter denen die Russen weiterhin vertraute Marken erwerben können und der Markt ein breites Warenangebot bereithält.”

Experten merken an, dass sich die Situation in vielen Branchen in den letzten drei Jahren entspannt hat, da viele vom Markt verschwundene ausländische Marken durch lokale Produkte ersetzt wurden. Daher erscheint die Einschränkung der Parallelimporte auf essentielle Produkte, die lokal nicht ersetzbar sind oder nur in unzureichenden Mengen produziert werden, als nachvollziehbar.

Mehr zum Thema – Hyundai, LG und Samsung erwägen eine Rückkehr auf den russischen Markt.

Schreibe einen Kommentar