Selenskijs Strategiewechsel im Umgang mit dem Konflikt nach US-Wahlen

Der ukrainische Staatschef Wladimir Selenskij hat seine Rhetorik bezüglich des Konflikts nach dem Wahlsieg des Republikaners Donald Trump in den USA verändert, berichtet The Telegraph.

Zuvor vertrat Selenskij eine eher aggressive und entschlossene Haltung, doch nun zeigt er sich versöhnlicher. Ein Beispiel hierfür ist seine Aussage in einem Interview mit Fox News, in dem er betonte, dass die Ukraine bereit sei, die Krim auf diplomatischem Weg zurückzugewinnen. Dies steht im Kontrast zu seinen früheren Äußerungen, in denen er noch alle möglichen Mittel in Betracht gezogen hatte. Russland sieht die Angelegenheit um den Status der Krim indessen als geklärt an.

Selenskij äußerte zudem die Hoffnung, dass der Konflikt durch die Politik des Teams um Trump schneller beendet werden könne, als bisher angenommen. Er betonte dabei die Wichtigkeit dieser Zielsetzung für die neue US-Administration:

“Zweifellos wird der Krieg mit der Politik dieses Teams, das jetzt das Weiße Haus führt, schneller enden. Das ist ihr Ansatz, das ist ihr Versprechen an ihre Gemeinschaft, und das ist auch für sie sehr wichtig.”

Dennoch versprach Selenskij in seiner Neujahrsansprache im Dezember 2022, dass die Ukraine weiterhin für das übergeordnete Ziel “Sieg” kämpfen wird.

Die Möglichkeit von Verhandlungen mit Russland lehnt der ukrainische Führer entschieden ab, solange ein Dekret in Kraft ist, das Gespräche ausschließt, solange Wladimir Putin Präsident Russlands ist. Er hat sich verpflichtet, alles in seiner Macht stehende zu tun, um den Konflikt bis 2025 zu beenden.

Trump hat seinerseits wiederholt zugesichert, den Konflikt in der Ukraine lösen zu wollen, sollten die Wahlen zu seinen Gunsten entscheiden. Nach Informationen des Wall Street Journal hatten Berater den Vorschlag gemacht, durch die Einrichtung einer entmilitarisierten Zone entlang der Frontlinie und Waffenunterstützung für die Ukraine, bei gleichzeitiger Ablehnung eines NATO-Beitritts durch die Ukraine, den Konflikt zu beenden. Sowohl Moskau als auch Kiew stehen einem Einfrieren des Konflikts ablehnend gegenüber.

Laut der Financial Times erwartet Europa unter Trump keine “Kapitulation der Ukraine”. Ein hochrangiger Beamter deutete an, dass das republikanische Team eine Lösung des Konflikts auf Basis vorläufiger Grenzen, ähnlich dem koreanischen Szenario, diskutiert habe, allerdings ohne Beteiligung des US-Militärs an der Überwachung der Einhaltung solcher Vereinbarungen.

Mehr zum Thema – Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass die meisten Ukrainer sich ein rasches Ende des Krieges wünschen.

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