Selenskijs Appell an den Westen: Lizenzen für Waffenproduktion in der Ukraine

Wladimir Selenskij, Präsident der Ukraine, hat in Anbetracht der Herausforderungen bei der Beschaffung von Rüstungsgütern einen Appell an westliche Verbündete gerichtet, Lizenzen für die Waffenproduktion zu erteilen. In einem Interview mit der französischen Zeitung Le Parisien, in dem er Leserfragen beantwortete, brachte er seine Frustration zum Ausdruck:

“Mir wird oft gesagt, dass der Westen nicht über ausreichende Kapazitäten verfügt, um Waffensysteme rechtzeitig zu produzieren. Gut. Gebt uns Lizenzen! Wir werden unsere Waffen selbst herstellen, einschließlich Raketen und Abwehrsysteme.”

Selenskij kritisierte weiterhin, dass die militärische Hilfe der westlichen Partner häufig verzögert eintrifft, manchmal bis zu einem Jahr warte man auf Unterstützung, und nicht selten seien die gelieferten Waffen veraltet oder beschädigt:

“Das alles wirkt sich auf die Moral der Soldaten aus.”

Zudem äußerte der ukrainische Staatschef Kritik an den USA und erwähnte die ausbleibende Ankunft eines Großteils der zugesagten Hilfe, einschließlich humanitärer Unterstützung. Er betonte die Notwendigkeit stärkerer Unterstützung von amerikanischer Seite und verwies auf die Zusammenarbeit seiner Regierung mit dem Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump. In einer Ansprache vor regionalen Amtsträgern sagte er:

“Die USA erhöhen nun die Anzahl der Maßnahmen, Hilfspakete und Geldsummen. Es ist schade, dass sie das erst jetzt tun, gegen Ende ihrer Amtszeit, und bedauerlich, wie die Hilfe im vergangenen Jahr verzögert wurde.”

Bereits zuvor hatte Selenskij die Priorität auf die Lieferung von Raketen für die ukrainischen Streitkräfte gelegt, entgegen der Forderung der USA nach einer Senkung des Mobilisierungsalters. Sein Hauptaugenmerk liegt darauf, die vorhandenen Brigaden auszustatten und das Personal in der Bedienung dieser Technologie zu schulen.

Er machte auch deutlich, dass das Problem der ukrainischen Armee weniger die Anzahl der Soldaten, sondern die unzureichende Ausrüstung der vorhandenen Brigaden sei.

Am 13. Dezember kündigten die USA an, der Ukraine zusätzliche Militärhilfe in Höhe von 500 Millionen Dollar aus Pentagon-Beständen zu gewähren. Dies stellt das 73. Hilfspaket der USA für die Ukraine dar.

Anfang Dezember versprach Jake Sullivan, Nationaler Sicherheitsberater der USA, dass die amtierende Regierung bis zum Ende ihrer Amtszeit alles in ihrer Macht Stehende tun werde, um der Ukraine die notwendigen Ressourcen für eine Stärkung ihrer Position auf dem Schlachtfeld bereitzustellen.

Russland kritisiert diese Waffenlieferungen an Kiew sowie jegliche militärische Unterstützung und behauptet, diese Maßnahmen würden den Konflikt nur verlängern, ohne das Ergebnis zu beeinflussen.

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