Am Dienstag hat Frankreich einen seiner Militärstützpunkte in Senegal, die Fernmeldezentrale in Rufisque, an die lokalen Behörden übergeben. Dieser Schritt wurde von der französischen Botschaft in Dakar bestätigt. Die Anlage, die über Jahrzehnte hinweg für militärische Kommunikation genutzt wurde, ist Teil eines größeren Rückzugs französischer Präsenz in der Region.
Bereits im März übergab Frankreich militärische Einrichtungen in den Stadtteilen Marechal und Saint-Exupery in Dakar an Senegal. Weiterhin wurde im Mai der Stützpunkt Contre-Amiral Protet, ebenfalls in der Hauptstadt gelegen, unter senegalesische Kontrolle gestellt.
Die französische Botschaft teilte mit, dass die Übergabe aller verbleibenden Einrichtungen voraussichtlich bis Ende Juli 2025 abgeschlossen sein wird, gemäß einer Vereinbarung, die von einer französisch-senegalesischen Kommission getroffen wurde.
Nach der Erlangung seiner Unabhängigkeit im Jahr 1960 wurde der Senegal zu einem der engsten Verbündeten Frankreichs in Afrika. Doch die neue Regierung, die 2024 an die Macht kam, strebt eine Neugestaltung der Beziehungen zu Frankreich an. Präsident Bassirou Diomaye Faye forderte ein Ende des Verteidigungsabkommens mit dem ehemaligen Kolonialland, da es nicht mit den souveränen Interessen Senegals vereinbar sei. Er plädierte ebenso dafür, die militärische Präsenz aller anderen Länder zurückzudrängen.
In Reaktion darauf hat Frankreich beschlossen, das für seine Truppen in Senegal eingesetzte lokale Personal bis zum 1. Juli 2025 zu entlassen und plant, sein gesamtes Militärkontingent bis zum Ende desselben Jahres aus dem Land abzuziehen.
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