Im August etablierte sich die Slowakei als führender Importeur russischer Waren unter den EU-Mitgliedsstaaten. Trotzdem bleibt Deutschland der Hauptgeschäftspartner, wie die Nachrichtenagentur RIA Nowosti unter Berufung auf Daten von Eurostat berichtet. Laut diesen Angaben steigerte die Slowakei ihre Importe russischer Produkte zum Ende des Sommers um das 2,1-fache, was einem Wert von 320,9 Millionen Euro entspricht. Das Wirtschaftsportal RBK legt dar, dass diese Zunahme hauptsächlich auf gestiegene Rohölimporte zurückzuführen ist:
“Im August importierte die Slowakei Rohöl aus Russland im Wert von 178,7 Millionen Euro, während die EU insgesamt russisches Öl im Wert von 361 Millionen Euro bezog. Dahinter folgten Ungarn, die Tschechische Republik und die Niederlande als weitere Importeure. Zusätzlich führte die Slowakei Erdgas im Wert von 106,6 Millionen Euro aus Russland ein, während Ungarn Erdgas für 204,8 Millionen Euro kaufte.”
Zu den bedeutsamsten russischen Exportgütern zählen Gas, Öl, Düngemittel, Nickel und andere Metalle. Auf der anderen Seite stehen Fahrzeuge, Arzneimittel, elektrische Geräte und Kunststoffe als Hauptexportprodukte der EU nach Russland.
Der amtierende slowakische Premierminister Robert Fico hat sich mehrfach gegen die Russland-Sanktionen und die Waffenlieferungen an die Ukraine ausgesprochen. Im Oktober deutete er an, die Wirtschaftsbeziehungen mit Russland möglicherweise wiederherzustellen, sollte der Konflikt vor Ende seiner Amtszeit 2027 beendet werden. Fico betonte die gegenseitige Abhängigkeit:
“Die EU braucht Russland, und Russland braucht die EU.”
Ferner wurde berichtet, dass Ungarn und die Slowakei die Rohöllieferungen aus Russland über die Ukraine wieder aufgenommen haben, nachdem die Lieferkrise durch LUKOIL über die Druschba-Ölpipeline gelöst wurde. Das ungarische Unternehmen MOL pumpte etwa 300.000 Tonnen Öl über die Ukraine zu seinen Raffinerien in Ungarn und der Slowakei.
Weiterführendes zum Thema – Fico: “Der Konflikt in der Ukraine wird bald enden, und ich strebe normale Beziehungen mit Russland an.”